CH-Schluss: Erneut schwächer

CH-Schluss: Erneut schwächer

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag erneut schwächer geschlossen. Nachdem am Morgen Impulse von der Wall Street infolge der feiertagsbedingten Börsenpause vom Montag fehlten, setzte der Leitindex seine seit Freitag anhaltende Korrekturphase fort. Auf Titelebene blieb das Geschehen mangels unternehmensrelevanter News ruhig. Für Bewegung sorgten von daher vor allem Analysteneinschätzungen.

Auch auf Seite der Makroökonomie wurden kaum Stimuli geboten. Für ein wenig Zuversicht sorgte am Vormittag eine spanische Anleihenauktion: Das Euro-Problemland konnte sich bei sehr hoher Nachfrage und rückläufigen Zinsen deutlich günstiger refinanzieren. Enttäuscht hatten am Nachmittag dagegen die Zahlen zu den US-Hausverkäufen.

Das hiesige Leitbarometer Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem Minus von 0,60% auf 7’291,85 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,53% auf 1’115,38 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,61% auf 6’710,38 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 22 in der Verlustzone und 8 im Plus.

Tagesverlierer bei den Blue Chips waren Kühne+Nagel (-3,6%), nachdem Credit Suisse die Einstufung für die Papiere gleich um zwei Stufen auf «Underperform» gesenkt hatte. Der zuständige Analyst hat weiterhin Bedenken bezüglich der Volumen in 2013. Zudem wurden die Schätzungen für die Nettoeinnahmen für das Jahr 2013 um 5% gekürzt.

Markant tiefer schlossen auch Actelion (-2,9%). Wie es bei Exane hiess, dürften 2013 Pipeline-Treiber begrenzt sein und sich der Druck auf Tracleer verstärken. Der Broker stufte die Titel auf «Neutral» von «Outperform» zurück. Das Kursziel lautet unverändert 50 CHF mit einem Aufwärtspotenzial von 5%. Unter Druck standen erneut auch die Valoren des Pharmazulieferers Lonza (-1,7%).

Die zyklischen Swatch verbilligten sich um 1,4%. Die UBS hat die Papiere auf ihre «Least Preferred»-Liste genommen, da es kaum möglich sei, dass Swatch in näherer Zukunft den Luxusgütersektor weiterhin überflügeln werde, wie es hiess. Weitere Verlierer in diesem Segment sind ABB (-0,9%), Holcim (-0,9%) und Geberit (-0,7% auf 214,20). In letzteren wurden einem Marktbeobachter zufolge Gewinne eingestrichen, da die MainFirst Bank die Papiere um zwei Stufen auf «Underperform» von «Outperform» abgesenkt hatte nachdem das Kursziel von 215 CHF erreicht war.

Novartis (-1,3%) schlossen am Tag vor der Ergebnispublikation tiefer. Am Markt wird nicht damit gerechnet, dass die Vorjahreswerte übertroffen werden. Am Berichtstag meldete das Unternehmen die EU-Zulassung des Meningokokken-B-Impfstoffs Bexsero, was allerdings so erwartet wurde und von daher kaum positive Impulse gab. Roche verzeichneten Abschläge von 0,7%. Exane hatte die Einstufung auf «Neutral» gesenkt. Nestlé (-0,5%) notierten über weite Strecken wenig verändert und gaben erst zum Handelsende hin ab.

Für CS (+0,7%) und UBS (-0,9%) hatte die Citigroup ihre Kaufempfehlung bestätigt und die Kursziele erhöht. Uneinheitlich schlossen die Versicherer: Die stärksten Veränderungen zeigten Swiss Re (-0,4%) und Swiss Life (+0,2%).

Auf der Gegenseite zeigten SGS (+2,0%) die stärksten Aufschläge. Die UBS hatte am Morgen ihre Kaufempfehlung für die Papiere bestätigt und das Kursziel deutlich erhöht. Richemont (+1,4%) nahmen die UBS zwar von ihrer «Most Preferred»-Liste, die Einstufung lautet aber weiterhin «Buy».

Kleinere Aufschläge zeigten noch Givaudan (+0,3%) und Adecco (+0,2%).

Bei den Nebenwerten hatten Schlatter (+16%) einen guten Lauf, nachdem die Papiere bereits am Vortag knapp 17% zugelegt hatten. Im bisherigen Jahresverlauf ergibt sich somit bereits ein Plus von über 40%.

Interroll (Aktien +3,4%) meldete am Montag nach Börsenschluss einen Grossauftrag von Red Bull im Volumen von 6,5 Mio CHF.

Gurit (+2,3%) legten ebenfalls etwas zu. Das Unternehmen baut die Kapazitäten in der Automotive-Sparte aus. Damit würde sich die Produktionskapazität für Automobil-Formbauteile verdoppeln, hiess es. (awp/mc/pg)

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