CH-Schluss: Schwächer

CH-Schluss: Schwächer

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag den ganzen Tag über schwächer tendiert. Vor allem Bankentitel aber auch zyklische Titel hielten den Markt im Minus. Im Handel wurde von einer Seitwärts-Konsolidierung nach den Gewinnen seit Anfang Jahr gesprochen. So bestehe eine gewisse Unsicherheit vor dem Treffen des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank Fed zur Wochenmitte. Die Stimmung sei grundsätzlich aber weiterhin positiv, sagte ein Händler.

Neuere Konjunkturzahlen aus den USA vermochten die Märkte am Nachmittag nicht mehr stark zu beeinflussen. So waren die Hauspreise im Jahresvergleich so stark gestiegen wie seit über sechs Jahren nicht mehr. Damit setzte sich die Verbesserung der Lage auf dem US-Immobilienmarkt in den vergangenen Monaten fort. Dagegen hat sich die Stimmung der Konsumenten in den USA zu Jahresbeginn stark eingetrübt.

Der Leitindex SMI schloss am Dienstag 0,35% tiefer auf 7’458,03 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,53% auf 1’134,37 Zähler nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,41% auf 6’848,51 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 26 im Minus und nur drei im Plus, ein Titel schloss unverändert.

Die stärksten Abschläge unter den Bluechips mussten einige konjunktursensitive Aktien hinnehmen. So gaben Clariant (-2,9%) den zweiten Tag in Folge nach. Kühne+Nagel (-1,5%) schlossen ebenfalls deutlich im Minus. Die UBS setzte die Titel auf ihre «Least Preferred-List». Er erwarte für den Logistikdienstleister Preisdruck in der Luftfracht und keine Marktverbesserung in der Seefracht, schreibt der zuständige Analyst.

Transocean verloren 1,6%, nachdem die Titel am Montag noch ein deutliches Plus von 4,2% aufwiesen. Für Bewegung in den Titeln hatte am Wochenende der neue Grossaktionär Carl Icahn mit Forderungen nach höheren Dividendenzahlungen gesorgt. Auch Sika (-1,2%), Sulzer (-0,9%) oder Holcim (-0,8%) schlossen tiefer, ebenso wie die Luxusgütertitel Swatch (-0,8%) und Richemont (-0,6%).

Wie an den anderen europäischen Märkten gehörten auch hierzulande Bankenwerte zu den Verlieren unter den Bluechips. So schlossen CS 1,2% tiefer, während UBS noch 0,4% verloren. Die UBS ist erneut im Zusammenhang mit dem Steuerstreit mit den USA in die Schlagzeilen geraten. Ein Gericht in New York hat der US-Steuerbehörde erlaubt, alle Daten von der UBS anzufordern, die steuerpflichtige Amerikaner mit Schwarzgeld-Konten bei der Bank Wegelin betreffen. Julius Bär schlossen 0,1% im Minus.

Bei den Versicherungstiteln gaben vor allem Bâloise (-0,9%) wie auch Swiss Re (-0,5%) nach, Zurich verloren 0,6%. Das Aktienresearch von JPMorgan bestätigte das Rating «Neutral» für die Zurich-Titel.

Bei den defensiven Titeln beendete das Börsenschwergewicht Nestlé (+0,2%) den Tag im Plus. Die Swisscom-Aktien legten ebenfalls 0,2% zu. Bei den Pharmatiteln schlossen Novartis (-0,5%) tiefer und auch die Roche-Genussscheine (-0,4%) schlossen vor der Präsentation der Geschäftszahlen 2012 vom Mittwoch im Minus.

Am breiten Markt erlitten Austriamicrosystems (-4,1%) deutliche Verluste. Die Halbleiterherstellerin legte vorbörslich ihren Abschluss 2012 vor, wobei die Gewinnzahlen unter den Erwartungen ausfielen. Dies habe angesichts der starken Performance der Aktie in den vergangenen Monaten einige Gewinnmitnahmen ausgelöst, hiess es am Markt.

Ebenfalls deutlich gaben Dufry (-2,5%) nach. Die Analysten der französischen Bank Exane haben ihre Anlageempfehlung für die Titel der Betreiberin von Duty Free-Shops auf «Neutral» von bisher «Outperform» zurückgenommen und revidieren ihre Gewinnerwartungen für das laufende Jahr nach unten.

Leicht im Minus schlossen Hügli (-0,1%) nach Umsatzzahlen. Nachdem der Konzern aber bereits im November eine Gewinnwarnung bzw. eine erste Umsatzschätzung 2012 publizierte, seien grössere Überraschungen ausgeblieben, hiess es am Markt.

Starke Aufschläge zeigten Evolva (+18,4%), nachdem das Baselbieter Biotechunternehmen einen Meilenstein im Rahmen der Zusammenarbeit mit BASF vermelden konnte. Die in den vergangenen Wochen bereits ungewöhnlich volatilen Titel des Anlagenbauers Schlatter zeigten am Mittwoch einen Kurssprung um knapp 28%. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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