CH-Schluss: SMI 0,1% im Plus bei 8162 Punkten

CH-Schluss: SMI 0,1% im Plus bei 8162 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Montagshandel mit einem geringen Plus beendet. Zwischenzeitliche Verluste konnten mit einer positiveren Wall Street wieder wettgemacht werden. Der Leitindex SMI wurde dabei von schwachen Roche nach einem Studien-Misserfolg gebremst. Die Ereignisse in der Türkei vom Wochenende wirkten sich kaum negativ auf die Marktstimmung aus. In den Blickpunkt der Investoren rückt mittlerweile die angelaufene Berichtssaison zum Halbjahr.

Mit Blick auf die Türkei hiess es am Markt, dass das schwierige Verhältnis der Türkei zu Europa angesichts der «Säuberungsaktionen» Erdogans in naher Zukunft eher noch komplizierter werde. Der Putschversuch sei zwar gescheitert, kurzfristig dürfte aber das politische und wirtschaftliche Umfeld turbulent bleiben. Zudem könnten sich die Ereignisse auf die Flüchtlingskrise auswirken, so eine Einschätzung der Credit Suisse. Die Folgen für die Eurozone dürften aber auf einzelne Sektoren begrenzt bleiben.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,07% höher auf 8’161,60 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,24% auf 1’208,75 Zähler hinzu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,17% auf 8’837,97 Punkte. Von den 30 Blue Chips schlossen 21 im Plus, sieben im Minus und zwei (UBS, Swatch) unverändert.

Grösste Verlierer waren SGS (-4,8%) nach schwachen Zahlen zum ersten Semester. Obschon sich das organische Umsatzwachstum in der ersten Jahreshälfte beschleunigt hat, lag das am Montag veröffentlichte Ergebnis sowohl auf den Stufen bereinigter EBITDA und EBIT als auch beim Reingewinn nach Minderheiten unter den Erwartungen. Für Gesprächsstoff sorgte vor allem aber die überraschende Margenwarnung. Nachdem die Aktien von SGS am Freitag noch auf ein Allzeithoch geklettert waren, kam es zu Gewinnmitnahmen.

Das zweite Westschweizer Unternehmen mit Zahlen, Givaudan (Aktien +2,4%), stand als Gegenpol zu SGS an der Tabellenspitze im SLI/SMI. Entgegen den Erwartungen stellte sich im ersten Semester keine Wachstumsverlangsamung ein, was in Analystenkreisen positiv beurteilt wird. Lichtblick war aber vor allem die Margenentwicklung, welche selbst die kühnsten Annahmen übertraf. Die ZKB erhöhte im Anschluss daran das Rating für die Aktien auf «Übergewichten».

Hinter Givaudan legten Sika (+2,0%) LafargeHolcim (+1,2%) und Lonza (+1,3%) deutlicher zu. Auch die Versicherungen Bâloise (+1,0%) und Swiss Life (+1,1%) lagen in der Spitzengruppe. CS (+0,9%) etablierten sich nach dem jüngst erfolgten Sturz unter die Marke von 10 CHF nun wieder klar über 11 CHF.

Dufry (-1,1%) gaben nach einer Kurszielsenkung durch die UBS überdurchschnittlich ab. Kurzfristig dürfte das organische Wachstum schwach bleiben, hiess es bei der Bank zur Begründung.

Der Gesamtmarkt wurde indes von den schwachen Genussscheinen von Roche (-0,9%) etwas gebremst. Der Pharmakonzern hatte über einen Misserfolg mit einer Studie zum Medikament Gazyva berichtet. Demnach hat dieses in der Phase-III-Studie GOYA den primären Endpunkt nicht erreicht. In der Folge reduzierte die Bank Vontobel das Kursziel für den Genussschein. Die letzten vier Studien, welche verschiedene Blutkrebsarten statt mit Rituxan neu mit Gazyva behandelten, seien nun fehlgeschlagen, heisst es bei Vontobel dazu.

Im Gegensatz zu Roche gewannen Novartis, die am Dienstag Zahlen präsentieren, mit einem Plus von 0,6% leicht hinzu, die am Dienstag Zahlen präsentieren. Die Ergebnisse von Roche folgen dann am mit Zahlen reich befrachteten Donnerstag. Das dritte Schwergewicht Nestlé (+0,6%) gewann ebenfalls leicht hinzu.

Swatch (unv. auf 267 CHF) lagen den Grossteil des Handels erneut im Minus. Am Freitag hatten die Titel nach der Gewinnwarnung knapp 8% an Wert verloren. Kepler Cheuvreux hat mittlerweile das Kursziel deutlich reduziert und das Rating «Reduce» bestätigt. Auch Barclay hat das Kursziel von 300 auf 250 CHF um über 16% zurückgenommen.

Im breiten Markt büssten Schaffner nach dem überraschenden Abgang des CEO vom vergangenen Freitag weitere 0,4% ein. Nach jeweils einer kleineren Akquisition gewannen Straumann 0,9% hinzu und Emmi gar 2,3%. Energiedienst verzeichneten nach den Semesterzahlen vom Freitag ein Minus von 1,3%. (awp/mc/pg)

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