CH-Schluss: Schwächer – UBS und CS erleiden herbe Verluste

CH-Schluss: Schwächer – UBS und CS erleiden herbe Verluste

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag die erste Sitzung der Woche mit einem Minus geschlossen. Das Standardbarometer SMI bewegte sich im Tagesverlauf zusehends südwärts. Gegen Marktschluss belastete vor allem der schwache Handel in Übersee den hiesigen Aktienmarkt noch zusätzlich. Zunächst eröffnete der SMI wegen erfreulicher Daten aus China fester. Danach erodierten die Kursgewinne kontinuierlich, während grössere Impulse ausblieben.

Aussagen eines Fed-Mitglieds zur zügigen Drosselung der US-Geldpolitik haben Verunsicherung gestreut. Auch eine Studie der CS beinhaltet die Schlussfolgerung einer schnelleren Wende in der monetären Ausrichtung der US-Notenbank. Im Fokus standen vor allem die Aktien der Grossbanken UBS und CS, die nach Meldungen in der Sonntagspresse über verschärfte Eigenkapitalvorschriften deutlich an Wert einbüssten.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,44% tiefer auf 8’185,69 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,34% auf 1’247,66 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,36% auf 7’787,81 Punkte nachgab. Von den 30 wichtigsten Titeln notierten 22 im Plus und acht im Minus.

UBS (-5,3%) und CS (-6,7%) standen zuoberst auf den Verkaufszetteln: Sie waren wegen der politischen Diskussion um eine zusätzliche Erhöhung der Eigenmittel und der Too-big-to-fail-Problematik deutlich unter Druck geraten. Eine Kurszielerhöhung für UBS der Bank HSBC vermochte den Abwärtstrend nicht zu stoppen. Julius Bär konnten die Kursgewinne nicht halten und rutschten mit 0,1% leicht in den roten Bereich ab.

Für etwas Kursbelastung sorgten auch Novartis (-0,3%) ohne konkrete Neuigkeiten. Leicht besser standen die Valoren des Konkurrenten Roche da, die 0,1% vorrückten. Sie erhielten von den Anlegern weiteren Zulauf wegen der frühzeitigen US-Zulassung von Gazyva am Freitag. Dabei handelt es sich um einen Nachfolger für das «Blockbuster»-Medikament MabThera/Rituxan. Zudem hat der Konzern am Berichtstag vom privat gehaltenen Pharmaunternehmen Polyphor eine Lizenz für dessen Antibiotika-Kandidaten POL7080 erworben. Nestlé verhinderten derweil einen deutlicheren Kursverlust mit einem Plus von 0,2%.

Der Reisedetailhändler Dufry (Aktie +0,3%) gab die Neunmonatszahlen bekannt und hatte damit die Konsensschätzungen leicht übertroffen. Analysten äusserten sich mehrheitlich positiv. Sie sahen aber das organische Wachstum kritisch: Mit einem Plus von 2,4% seit Anfang Jahr sei die Entwicklung eher flach ausgefallen, urteilte beispielsweise die Bank Vontobel. Andere Zykliker wie Geberit (+0,4%), Adecco (+1,3%) und Transocean (+2,8%) avancierten ebenfalls. Der Ölservicekonzern wird diese Woche die Zahlen zum dritten Quartal offenlegen.

Im breiten Markt standen wegen Übernahmegerüchte die Assekuranztitel von Nationale (+7,3%) im Blickpunkt. Am Freitagabend wurde bekannt, dass Mobiliar der grösste Aktionär mit einem Anteil von über 19% ist. Mobiliar stockte die bereits vorhandene Beteiligung um 7,8% auf. Markexperten rechnen kurzfristig zwar nicht mit einer Übernahme. Die Wahrscheinlichkeit würde aber in den nächsten zwei bis drei Jahre steigen, hiess es.

Addex (+2,8%) waren gesucht, weil das Unternehmen bei Erforschung von ADX71441 und ADX88178 mit NIDA eine Zusammenarbeit bekannt gab. Basilea (+1,7%) erhielt mit Donato Spota derweil einen neuen Finanzchef.

Looser (+2,0%) publizierte das Ergebnis für die ersten neun Monate. Das Industrieunternehmen hat mehr Umsatz, aber etwas weniger Gewinn vermeldet. Das Management bestätigte den Ausblick und erwartet für das Gesamtjahr 2013 weiterhin eine leichte Umsatzsteigerung und beim operativen Ergebnis (EBITDA) ein Resultat auf Vorjahrsniveau.

Nobel Biocare büssten 4,0% ein. Die Analysten von Berenberg hatten das Rating auf «Hold» von «Buy» sowie das Kursziel gesenkt. Die Aktie war in den vergangenen 12 Monaten deutlich höher bewertet worden. Deshalb seien signifikante Ergebnissteigerungen notwendig, um die Titel weiter vorrücken zu lassen, was Berenberg offensichtlich bezweifelt. Darum werde das Rating gesenkt, so der Broker. Das Rating von Straumann (-2,1%) stufte Berenberg ebenso herab, während das Kursziel nicht angepasst wurde. (awp/mc/upd/ps)

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