CH-Schluss: SMI vor Nationalfeiertag auf Tauchgang

CH-Schluss: SMI vor Nationalfeiertag auf Tauchgang
(Adobe Stock)

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt haben sich die Anlegerinnen und Anleger am Tag vor dem Nationalfeiertag an die Seitenlinie zurückgezogen. War der Leitindex SMI am Donnerstag noch freundlich ins Geschäft gestartet, fiel er bald einmal ins Minus und baute die Abgaben bis Handelsende deutlich aus. Dabei schloss der Index so tief wie zuletzt Ende April. Während weitere Firmen die Bilanzen zum ersten Halbjahr veröffentlichten, ging das Warten auf den Entscheid zu den US-Zöllen in der Schweiz weiter.

«Solange wir nicht wissen, was bezüglich US-Zölle Sache ist, bleiben wir im SMI wohl unter 12’000 Punkten gefangen», sagte ein Händler. Bis zum morgigen 1. August sollte die Schweiz eigentlich Bescheid erhalten. Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed wie erwartet und gegen den Willen von US-Präsident Donald Trump an den Leitzinsen festgehalten und diese nicht gesenkt. Robuste Daten zum US-Arbeitsmarkt bestätigten den Entscheid, allerdings steht der viel beachtete monatliche Arbeitsmarktbericht erst am Freitag auf dem Programm. Dann kann allerdings an der Schweizer Börse feiertagsbedingt nicht gehandelt werden.

Am Donnerstag ging der SMI um 0,80 Prozent tiefer auf 11,836,00 Punkten aus dem Handel. Im frühen Geschäft war er kurzzeitig noch über die 12’000 Punkte geklettert. Im gesamten Monat Juli verlor der SMI 0,7 Prozent. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, sank am Berichtstag um 0,95 Prozent auf 1968,77 und der breite SPI um 0,79 Prozent auf 16’525,39 Zähler. Im SLI standen sich am Ende 24 Verlierer und 7 Gewinner gegenüber.

Holcim (+0,4%) gewannen als eine der wenigen Blue-Chip-Firmen an Wert. Der Baustoffkonzern hatte im ersten Halbjahr zwar weniger umgesetzt, dafür aber punkto Profitabilität überzeugt. Für die Zukunft zeigt sich Holcim zuversichtlich und bestätigte das Umsatzziel für 2025. Dieses wird von einigen Analysten als zu konservativ eingeschätzt.

Nach oben ging es auch mit Titeln wie ABB (+0,1%), Lindt&Sprüngli PS (+0,5%) oder für Logitech (+1,7%). ABB und Logitech profitierten dabei im Nachgang zu ihren Zahlenpublikationen während dieser Woche von Kurszielerhöhungen. Die Versicherer Swiss Re und Zurich gewannen je 0,4 Prozent. Letzteres Unternehmen legt kommende Woche Zahlen vor.

Auf der Gegenseite sind die Papiere des Dentalimplantatspezialisten Straumann (-7,2%) stark unter Druck geraten. Dafür verantwortlich seien schwache Zahlen und ein enttäuschender Ausblick des US-Konkurrenten Align, war am Markt zu hören. Ebenfalls klar tiefer schloss der Luxusgüterkonzern Richemont (-2,6%), während es für die Titel des Verpackungsherstellers SIG (-2,4%) weiter bergab ging. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus somit auf 27 Prozent.

Den Rückwärtsgang legten auch die Titel des früheren US-Geschäfts von Holcim, Amrize (-3,1%), ein. Die Gesellschaft wird erstmals kommende Woche als eigenständiges Unternehmen Zahlen vorlegen. Mehr als 2 Prozent büssten auch Sika, Sandoz, VAT oder Partners Group ein. Derweil boten die Schwergewichte Roche GS (-1,0%), Novartis (-0,9%) und Nestlé (-0,5%) dem Gesamtmarkt keine Stütze.

Die Papiere von UBS (-1,7%) zählten nach dem Aufschwung vom Vortag ebenfalls zu den Verlierern. Die Grossbank ist laut Meldungen wie auch andere Institute in den USA in ein Gerichtsverfahren rund um einen griechischen Reeder involviert.

Mit AMS Osram (-4,3%) ging es im breiten Markt ebenfalls nach unten. Nach wie erwartet ausgefallenen Daten seien zuletzt erzielte Kursgewinne ins Trockene gebracht worden, hiess es. Comet brachen nach enttäuschenden Angaben zur Profitabilität um 22 Prozent ein.

Demgegenüber ging es bei Medacta (+6,9%) nach Zahlen deutlich nach oben. Selbst der Chef des Orthopädie-Unternehmens wurde vom Wachstum des ersten Halbjahres überrascht. Avolta (+1,9%) schlossen nach Zahlen ebenfalls höher, während Interroll (-5,8%) oder Clariant (-1,1%) nachgaben. (awp/mc/ps)

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