CH-Schluss: SMI und SPI mit neuen Höchstständen

CH-Schluss: SMI und SPI mit neuen Höchstständen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die neue Handelswoche mit Gewinnen gestartet. Nach einer leicht negativen Eröffnung drehte der Markt bis am frühen Vormittag ins Plus, und der SMI arbeitete sich mit der US-Börseneröffnung auf einen neuen Jahreshöchststand von rund 8’549 Punkten vor. Diese Marke vermochte der Leitindex allerdings nicht zu verteidigen.

Für den verhaltenen Start hatten schwache Konjunkturzahlen aus Japan gesorgt. Der Leistungsbilanz-Überschuss sank auf den tiefsten Stand seit 1985. Für die dennoch gehaltene Stimmung sorgte die Erleichterung über das Ausbleiben von grösseren Gewaltausbrüchen in der Ukraine nach dem Unabhängigkeitsreferendum am Wochenende. In den USA trieben dann vor allem Übernahmeaktivitäten den Markt zu Höchstleistungen an. Unter den Einzeltiteln standen erneut Credit Suisse unter erhöhter Beobachtung.

Am Schluss legte der Swiss Market Index (SMI) 0,41% auf 8’545,12 Punkte zu und notierte damit nur knapp unter dem Jahreshöchststand. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) schloss um 0,50% höher bei 1’304,09 Zählern und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,55% auf 8’430,99 Punkten. Zwischenzeitlich stieg der SPI auf ein neues Allzeithoch von rund 8’432 Zählern. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 23 im Plus, fünf im Minus und Zurich Insurance und Swatch unverändert.

Im Mittelpunkt standen wie bereits in den letzten Tagen die Papiere der Credit Suisse (-0,3%). Im Rahmen des Steuerstreits mit den USA war es am Wochenende in verschiedenen Medien zu Spekulationen über ein Köpferollen an der CS-Spitze gekommen. Die USA verlangen laut Berichten weiter ein Schuldeingeständnis wegen der Beihilfe zur Steuerhinterziehung sowie Namen und Unterlagen zu Steuersündern aus den USA. Allerdings fehlt in der Schweiz die politische Rückendeckung zu Vorschlägen, die Lieferung der Bankdaten per Notrecht zu erlauben.

UBS (-0,7% oder -0,12 CHF) wurden vom Dividendenabgang von 0,25 CHF zurückgebunden. Julius Bär (+0,3%) informierte derweil über den Vollzug der Integration des niederländischen Private-Banking-Geschäfts von Merrill Lynch. Damit hat die Bank einen weiterer Schritt bei der Integration des International Wealth-Management-Geschäfts (IWM) von Merrill Lynch getan.

Unbeeindruckt vom Dividendenabgang von 1,20 CHF zeigten sich die Aktien von Actelion (+1,2%). Bereinigt um den Dividendeneffekt hätten die Titel am Berichtstag sogar an der SMI/SLI-Sitze mitgemischt.

In der Folge glänzten aber vor allem konjunktursensitive Titel. An der Spitze lagen Sonova und Holcim (je +2,6%). Die Aktien des Zementherstellers profitierten von Aussagen des designierten Konzernchefs des entstehenden Zementgiganten Lafarge-Holcim Bruno Lafont in der Sonntagspresse. So plant Holcim offenbar, sich aus wettbewerbsrechtlichen Gründen von einigen Aktivitäten zu trennen. Damit soll der Weg für die Fusion mit Lafarge geebnet werden. Auch eine Ausgliederung der betroffenen Einheiten und ein Börsengang einer neuen Gesellschaft sei dabei «eine Option unter vielen», sagte Lafont.

Dahinter reihten sich ABB (+2,5%), Lonza (+2,3%), Adecco (+2,0%) und Kühne+Nagel (+1,4%) ein. Swiss Re (+0,3% auf 78,50 CHF) entwickelten sich im Rahmen des Gesamtmarktes. Die Analysten der Berenberg Bank hatten das Kursziel auf 83,20 CHF erhöht. Die jüngsten Quartalszahlen hätten einen guten Jahresstart gezeigt, so die Bank.

Im breiten Markt profitierten Logitech (+6,8%) von einer Ratingerhöhung durch die Credit Suisse; die Titel wurden auf «Outperform» von bisher «Neutral» hochgestuft.

Newron (+3,3%) kündigte zudem an, für den Produktkandidaten Safinamide bei der US-Behörde FDA demnächst ein Zulassungsgesuch einzureichen. Der Antrag war allerdings bereits vor Monatsfrist in Aussicht gestellt worden.

Komax (-3,6% oder -4,90 CHF auf 130,40 CHF) wurden ex-Dividende von 4,50 CHF gehandelt. Zudem hatte die UBS das Kursziel für die Valoren auf 140 von 155 CHF gesenkt. Der zuständige Analyst hat seine Gewinnschätzungen pro Aktie für das laufende und das nächste Jahr um 11% reduziert.(awp/mc/cs)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert