CH-Schluss: SMI steigt um 0,64% auf 8’760,95 Punkte

CH-Schluss: SMI steigt um 0,64% auf 8’760,95 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag mit Gewinnen auf breiter Front, aber klar unter Tageshoch geschlossen. Nach der bereits guten Entwicklung am Montag hat sich der Markt damit von den Börsenturbulenzen der vergangenen Wochen etwas erholt. Es scheine so, als habe sich die Stimmung über das Wochenende verbessert, hiess es. Die Volatilität am Schweizer Aktienmarkt hat jedenfalls deutlich abgenommen – dies allerdings von einem sehr hohen Niveau aus.

Bereits im frühen Handel sorgten die nach einer Achterbahnfahrt noch ins Plus gedrehten Börsen in China für gute Stimmung und liessen den SMI rasch über 8’800 Punkte steigen. Rückenwind gab es auch von konjunktureller Seite: Starke Aussenhandelszahlen aus dem für die Schweizer Wirtschaft wichtigen Markt Deutschland sowie überzeugende BIP-Daten aus der Eurozone hätten Konjunktur- und Zinssorgen etwas in den Hintergrund gedrängt, heisst es. In der zweiten Handelshälfte ging dann allerdings der Schwung verloren. Zudem bremsten die Pharmaschwergewichte. Eine gute Stimmung an den US-Börsen gab den hiesigen Dividendentiteln kaum Impulse.

Der Swiss Market Index (SMI) stand zum Handelsende 0,64% höher bei 8’760,95 Punkten. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 1,01% auf 1’300,07 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,71% auf 8’928,39 Zähler zu. Von den 30 Blue Chips schlossen bis auf LafargeHolcim, Kühne+Nagel und Roche alle im Plus.

Die prozentual grössten Gewinne verzeichneten dabei ABB (+3,2%). Hier sorgte offensichtlich ein Bericht in der schwedischen Presse für Schwung: Demzufolge ist der schwedische Finanzinvestor und neue ABB-Grossaktionär Cevian Capital daran, seine bereits vor gut einem Monat in Umlauf gebrachten Pläne zur Aufspaltung der Gesellschaft zu konkretisieren. Cevian will offenbar seinen Aktienanteil erhöhen und mit Hilfe des grössten ABB-Aktionärs Investor AB den Konzern in einen Automations- und einen Energieteil aufspalten.

Daneben erfreuten sich auch weitere konjunktursensitive Titel einer guten Nachfrage: Fest gingen etwa Richemont (+1,8%), Clariant (+1,9%), Lonza (+1,5%), SGS und Adecco (je +1,3%) aus dem Handel. Die stark vom Ölpreis abhängigen Transocean-Valoren legten 3,0% zu.

Aber auch die Grossbankenaktien der Credit Suisse (+2,7%) und der UBS (+1,4%) erholten sich von den zuletzt erlittenen Abgaben. Bei den Versicherern hatten Swiss Life (+1,7%) den besten Lauf. Zurich Insurance (+1,1%) schlossen im breiten Mittelfeld der SMI/SLI-Tabelle. Der von der Zurich umworbene britische Versicherer RSA hat sein Lateinamerika-Geschäft verkauft. Dies dürfte den bis am 22. September laufenden Evaluierungsprozess wohl nicht nachhaltig belasten, auch wenn das Geschäft insbesondere in Chile für die Zurich von Interesse hätte sein können.

Klar unterdurchschnittlich entwickelten sich in der zweiten Handelshälfte die Pharmawerte, die zuletzt allerdings einen starken Lauf hatten. Novartis (+0,1%) und Actelion (+0,2%) gingen im Plus aus dem Handel; die Roche «Bons» rutschten auf die letzten Meter aber noch ins Minus (-0,1%). Letztere standen am Berichtstag unter grösserer Beobachtung, da der Konzern einen Onkologie-Medientag veranstaltete. Dort hob CEO Severin Schwan unter anderem die «starke Pipeline» im Bereich Personalized Healthcare und Immuno-Therapien hervor.

Das Schlusslicht bilden LafargeHolcim. Die Aktien des Zementkonzerns wurden abzüglich des Dividendenanrechts gehandelt und gaben um 3,0% auf 56,90 CHF nach. Wie Anfang September angekündigt, erhalten die Aktionäre der fusionierten Gruppe eine ausserordentliche Aktiendividende. Diese beträgt 1 Aktie auf 20 bestehende Titel.

Im breiten Markt verteuerten sich Kudelski nach gut aufgenommenen Produktnews um 8,6%. Die Aktien von Partners Group kletterten 5,7% in die Höhe. Der auf Privatmarkt-Anlagen spezialisierte Vermögensverwalter erzielte im ersten Halbjahr einen Rekordgewinn und übertraf damit die Konsens-Prognosen der Analysten deutlich. Dies führten die Experten vor allem auf einen hohen Einmalgewinn zurück, wobei sie ihre Erwartungen auch ohne diesen Sondereffekt zumindest erfüllt sehen.

Auch die Titel des Chipherstellers AMS (+7,6%) waren gesucht, nachdem Barclays die Abdeckung mit «Overweight» startete.

Grössere Verluste verzeichneten ohne konkrete News Intersport (-8,9%), Accu (-6,1%) und Orell Füssli (-4,0%). (awp/mc/upd/ps)

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