CH-Schluss: SMI büsst 1,6% auf 7’851 Punkte ein

CH-Schluss: SMI büsst 1,6% auf 7’851 Punkte ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt wurde am Dienstag von einer breiten Verkaufswelle erfasst. Der Leitindex SMI hatte bereits in der Startphase heftige Verluste erlitten und sich bis zum Handelsende nicht davon erholt. Als Belastungsfaktor machten Händler einerseits die enttäuscht aufgenommenen Zahlen der UBS aus, die fast den gesamten Sektor in Mitleidenschaft zogen.

Daneben hätten Konjunktursorgen um China für Unsicherheit gesorgt. So war der Einkaufsmanagerindex im «Reiche der Mitte» überraschend gesunken. Aber auch der starke Euro gekoppelt mit dem schwachen Dollar habe auf der Stimmung gelastet. Die in dieser Jahreszeit öfter bemühte Börsenregel «Sell in May and go away» scheint sich damit zumindest zum Monatsbeginn erfüllt zu haben.

Der Swiss Market Index (SMI) büsste 1,59% auf 7’850,68 Punkte ein. Das Tagestief wurde um die Mittagszeit bei 7’817 markiert. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 1,94% auf 1’207,33 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,41% auf 8’470,24 Zähler. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen nur vier im Plus, alle anderen im Minus.

Heftige Kursverluste verzeichneten die UBS-Aktien (-7,5%). Die Grossbank hat im ersten Quartal 2016 unter der Risikoaversion der Kunden stark gelitten und entsprechend massiv weniger verdient als im Vorjahr. So wurden die bereits tiefen Erwartungen von Analysten gar noch verfehlt. Nicht goutiert wurde aber auch, dass die UBS in diesem Umfeld keine weiteren Kostenmassnahmen ergreift. Händler sprachen zudem von Verleiderverkäufen.

Im Schatten der UBS-Zahlen gaben auch die Aktien der Credit Suisse (-4,8%) und jene von Julius Bär (-3,4%) deutlicher ab.

Relativ grosse Kursverluste erlitten erneut die Aktien von LafargeHolcim (-6,2%). Auch die ebenfalls zyklischen Richemont (-3,3%) und Swatch (-2,5%) standen auf den Verkaufszetteln. Händler führten dies auf Konjunktursorgen um den wichtigen Markt China zurück.

Zu den grossen Verlierern zählen auch Bâloise (-3,7% bzw. -4,40 CHF). Rechnet man den Dividendenabgang in Höhe von 5,00 CHF aber heraus, ergibt sich für die Titel noch ein Plus.

Die Indexschwergewichte Nestlé (-0,9%), Roche (-0,9%) und Novartis (-0,8%) büssten weniger stark ein als der Gesamtmarkt und wurden damit einmal mehr ihrem Charakter als «Stabilitätsanker» der Schweizer Aktienmarktes gerecht.

Bei den wenigen Gewinnern schlossen nach Zahlen die Anteilsscheine von Dufry (+0,7%) sowie jene von Swisscom (+0,5%) leicht fester. Der Reise-Detailhändler hatte sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA die Markterwartungen übertroffen und im ersten Quartal klar von der Übernahme von World Duty Free profitiert. Baader Helvea bewertete den Jahresstart als «solide».

Der Telekomkonzern Swisscom hatte mit den Quartalszahlen die Prognosen der Analysten beim Umsatz erfüllt und bei den Gewinnzahlen leicht übertroffen. Für das Gesamtjahr bekräftigte das Management die früher genannten Ziele. Nennenswerte Aufschläge verzeichneten noch die Papiere der Swiss Re (+0,9%), die von einer Hochstufung durch JPMorgan auf «Overweight» profitierten.

Im breiten Markt legten Straumann gegen den Trend 3,9% zu. Der Dentalimplantat-Hersteller hatte nach einem starken Auftaktquartal seine Ziele für das Gesamtjahr erhöht. Bei der ZKB bescheinigten die Analysten dem Unternehmen einen «ausgezeichneten Start» in das laufende Jahr.

Auf der Verliererseite büssten Meyer Burger ohne konkrete News 7,4% ein, dies nach einem Minus von bereits knapp 5% zu Wochenbeginn. Auch bei Leonteq (-2,5%) ging die Talfahrt weiter. (awp/mc/upd/ps)

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