CH-Schluss: Gut gehalten – Warten auf US-Inflationsdaten

CH-Schluss: Gut gehalten – Warten auf US-Inflationsdaten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag etwas fester geschlossen. Nach der fulminanten Erholung der letzten Tage mit neuen Rekorden ist den Dividendenpapieren der Schnauf aber etwas ausgegangen. Das Geschehen verlief Händlern zufolge in eher ruhigen Bahnen. Denn im Handel habe man sich vor den am Freitag erwarteten US-Inflationszahlen zurückgehalten. Eine zu stark steigende Teuerung würde die Zinserhöhungserwartungen auf der anderen Seite des Atlantiks wieder anheizen, hiess es.

Auch die Nachrichten rund um die Omikron-Variante des Coronavirus blieben unter Beobachtung der Anleger. Man warte auf weitere Daten über den Schweregrad der Variante und die Wirksamkeit der aktuellen Impfstoffe, erklärten Börsianer. Zuletzt haben verschiedene europäische Regierungen aufgrund der Omikron-Variante ihre Beschränkungen verschärft. Dies wird die Konjunkturerholung wohl wieder zurückwerfen.

Der SMI gewann zum Schlussgong 0,08 Prozent auf 12’607,63 Punkte. Damit bleibt das am Vortag markierte Rekordhoch von 12’687,85 Punkten in Schlagdistanz. Der die 30 wichtigsten Aktien enthaltende SLI stieg um 0,01 Prozent auf 2033,66 und der breite SPI um 0,11 Prozent auf 16’104,43 Zähler. Bei den Blue Chips hielten sich Gewinner und Verlierer die Waage.

Unter Druck standen am Berichtstag die Aktien der Credit Suisse, die sich um 1,4 Prozent verbilligten. Dass Präsident António Horta-Osório die Quarantäneregeln missachtet habe, sei im Markt nicht gut angekommen, sagte ein Händler. Allerdings tendierten auch andere Finanzwerte wie etwa UBS (-0,5%), Julius Bär (-1,2%), Partners Group (-0,5%) und Zurich (-1,2%) schwächer.

Deutlich nach oben ging es dagegen mit Lonza (+1,7%). Der Lifesciences-Konzern liefert bekanntlich Wirkstoffe für die Coronaimpfung von Moderna und zählt zu den grossen Gewinnern im SMI. Gefragt waren auch zyklische Titel wie Kühne + Nagel (+1,1%), SGS (+1,1%), Sika (+0,6%) oder die Medtechwerte Alcon (+1,3%).

Temenos zogen nach einer Ratingerhöhung durch JPMorgan um 1,4 Prozent an. Aber auch andere Technologietitel wie Logitech (+0,9%) und Ams (+1,4%) wurden gekauft.

Nestlé zogen um weitere 0,5 Prozent an. Der Nahrungsmittelkonzern hatte am Vortag nach dem Verkauf eines L’Oréal-Pakets ein neues milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm bekannt gegeben. Die beiden Pharma-Schwergewichte Novartis (-0,2%) und Roche (+0,3%) tendierten uneinheitlich. Am Morgen hatte Novartis positive Studienergebnisse zum Augenmittel Beovu veröffentlicht.

Den stärksten Abschlag verbuchten Holcim (-1,6%). Die Aktien des Zementkonzerns werden laut Händlern mit einem «ESG-Malus» gehandelt und zählen zu den Verlierern des aktuellen Börsenjahres. Und in Vifor (-1,3%) hat sich die Aufregung um das angebliche Kaufinteresse von CSL wieder deutlich gelegt.

Auf den hinteren Rängen fielen Zur Rose (-4,2% auf 317 Fr.) negativ auf. Die Versandapotheke hat 650’000 neue Aktien bei institutionellen Investoren zu je 290 Franken platziert.

Dagegen gewannen Huber+Suhner 1,1 Prozent. Die Industriefirma hat ihre EBIT-Prognose für das Gesamtjahr 2021 leicht angehoben. Gefragt waren auch die Papiere der TX Group (+6,5%). Die Mediengruppe will ihren Aktionären in den kommenden drei Jahren jeweils eine Sonderdividende ausbezahlen.

Die Anteile von Poenina verteuerten sich um 2,3 Prozent. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass der Gebäudetechniker von den Vergehen des früheren CEO nicht tangiert ist. Die Gewinnprognose für das laufende Jahr wurde daher bestätigt. (awp/mc/ps)

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