CH-Schluss: SMI schliesst Woche mit viel Schwung fester ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag die um den 1. Mai verkürzte Börsenwoche klar im Plus abgeschlossen. Während an der Wall Street am «Tag der Arbeit» mit Aktien gehandelt wurde, nahm der Schweizer Leitindex SMI die guten US-Vorgaben am Freitag dankend auf und startete fester in den Tag. Am Nachmittag gaben besser als erwartete US-Arbeitsmarktdaten zusätzlichen Rückenwind. Schliesslich hatten während der Woche schwache BIP-Daten aus der weltgrössten Volkswirtschaft die Sorge befeuert, die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump könnte das Land in die Rezession führen.
Am US-Arbeitsmarkt ist davon noch wenig zu spüren. Dieser zeigte sich im April in robustem Zustand: Die Arbeitslosenquote verharrte bei 4,2 Prozent, zudem hatte die US-Wirtschaft mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Mit diesem Bericht werde sich das Fed wohl nicht unter Druck sehen, in der nächsten Woche die Zinsen zu senken, kommentierten Ökonomen. Allerdings handle es sich auch nur um eine Momentaufnahme, so ein Händler. Deutliche konjunkturelle Bremsspuren könnten sich in den kommenden Monaten bemerkbar machen. An der nächsten Sitzung der US-Notenbank am nächsten Mittwoch rechnet allerdings noch kaum ein Experte damit, dass das Fed den Leitzins senken wird.
An der Schweizer Börse rückte der SMI bis Handelsende um 1,13 Prozent auf 12’253,79 Punkte vor und schloss die Woche mit einem Plus von 2,5 Prozent ab. Damit fehlen dem Index bis zu dem Anfang März erreichten Allzeithoch aber immer noch rund 950 Zähler. Der SLI mit den 30 wichtigsten Aktien legte am Berichtstag um 1,39 Prozent auf 1987,66 Punkte zu und der breite SPI um 1,25 Prozent 16’685,46 Zähler. Am Ende standen 26 SLI-Werte im Plus und nur 3 im Minus. Swatch-Inhaber schlossen unverändert.
An der Spitze des SLI gingen die Papiere von Technologiewerten wie Logitech (+3,6%) und ABB (+4,6%) aus dem Handel. Die am breiten Markt gelisteten AMS Osram (+7,2%) und Comet (+2,5%) zählten ebenfalls zu den Gewinnern. Grund dafür waren starke Vorgaben von der US-Technologiebörse Nasdaq. AMS Osram erhielten noch von positiven Analystenkommentaren im Nachgang zur Zahlenpublikation vom Mittwoch Unterstützung.
Die Titel des Sensorenherstellers VAT (+1,8% bzw. +5,20 Fr.) arbeiteten sich während des Handels in den Plusbereich vor. Dabei wurden die Titel eigentlich mit einem Dividendenabgang von 6,25 Franken gehandelt. Entsprechend gross war somit bei VAT der Zuspruch.
Auf den vordersten Plätzen der Schweizer Blue Chips waren etwa auch der Dentalimplantathersteller Straumann (+3,8%), der Vermögensverwalter Julius Bär (+3,2%), der Generikaspezials Sandoz (+2,6%) oder der Baustoffkonzern Holcim (+2,5%) zu finden.
Kräftige Unterstützung erhielt der Gesamtmarkt vom Pharmaschwergewicht Roche (GS: +1,2%). Und auch die Valoren von Novartis (+0,5%) gewannen an Wert, während Nestlé (-0,2%) leicht nachgaben.
Schwächer schlossen aber vor allem Schindler (PS: -1,7%). Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach dem Kurssprung vom Mittwoch nach Zahlen. Auch die Titel der defensiven Swisscom (-0,4%) gingen mit negativem Vorzeichen aus dem Handel. Der Telekomkonzern wird wie Geberit (+2,2%), Lonza (+1,9%), Sonova (+1,4%) oder Zurich Insurance (+0,6%) nächste Woche Zahlen präsentieren.
Auf den hinteren Rängen gewannen die Aktien von Landis+Gyr (+1,3%) nach anfänglichen Verlusten dazu. Der Stromzählerhersteller hatte im Ende März beendeten Geschäftsjahr 2024/25 weniger Umsatz als ein Jahr zuvor gemacht. Wegen Wertberichtigungen auf Lagerbeständen und Goodwill-Wertminderungen resultierte gar ein hoher Verlust. Bei Arbonia (-0,3%) hallte derweil eine Abstufung von Mittwoch nach.
Die Aktien von Idorsia schnellten um 16 Prozent nach oben. Und dies obwohl das Unternehmen das Kapital stärker als signalisiert erhöhen will. Am Markt war von Deckungskäufen sowie von Anschaffungen nach dem Motto «Sell the rumor, buy the fact» die Rede. SoftwareOne rückten um 10 Prozent vor. Die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Zusammenschlusses mit der norwegischen Crayon sei gestiegen, hiess es. (awp/mc/ps)