CH-Schluss: SMI startet mit plus 1,2% ins neue Handelsjahr

CH-Schluss: SMI startet mit plus 1,2% ins neue Handelsjahr

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag deutlich fester in das neue Handelsjahr gestartet. Angeführt von sehr starken Bankenaktien kletterte der Leitindex SMI bereits bei Handelsauftakt über die zuletzt im vergangenen September erreichte Marke von 8’300 Punkten, die er trotz volatilem Kursverlauf der US-Börsen bis am Abend verteidigte. Die Indizes hatten allerdings auch noch die positive Bewegung anderer europäischer Börsenplätze vom Vortag nachzuholen.

Unterstützung für die Märkte kam von diversen Konjunkturdaten. So legte der US-Einkaufsmanagerindex ISM deutlich stärker zu als erwartet und auch die Bauausgaben in den USA legten auch über den Prognosen zu. Bereits bei Handelsbeginn hatten positive Neuigkeiten von der chinesischen Industrieproduktion für gute Stimmung an den Finanzmärkten gesorgt. Der Schweizer Einkaufsmanager-Index PMI sank im Dezember derweil zwar leicht, notierte aber weiterhin klar in der Wachstumszone.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Dienstag 1,17% im Plus bei 8’316,18 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 1,39% auf 1’315,70 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 1,06% auf 9’061,16 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 21 im Plus und 9 im Minus.

Angeführt wurde die SMI-Kursliste von den CS-Titeln, die einen Kurssprung um 6,4% vollführten. Die im Handelsjahr 2016 stark hinter dem Markt zurückgebliebenen Grossbankentitel erhielten laut Händlern Unterstützung vom Aktienresearch der Bank of America/Merrill Lynch. Dieses nahm die CS-Aktien auf ihre «Top Pick»-Liste auf. Nachdem die Credit Suisse 2016 ein sehr schwaches Jahr erleben mussten, erwarten die Experten der US-Bank laut einem Kommentar vom Dienstag für 2017 nun ein Ausschlagen des Pendels in die andere Richtung.

Wie weitere Bankenwerte europaweit verzeichneten auch die Titel der CS-Konkurrentin UBS (+4,7%) und des Vermögensverwalters Julius Bär (+5,4%) deutliche Kursgewinne. Wie am Vormittag bekannt wurde, verzögert sich die weitere Reform der Banken-Kapitalregeln durch das sogenannte Basel-Komitee, gegen welche offenbar heftige Opposition nicht zuletzt aus Deutschland kommt.

Klare Avancen gab es zudem für die Versicherungswerte Swiss Life (+2,9%), Zurich (+2,0%) und auch Swiss Re (+1,1%). Für die Rückversicherungs-Industrie prognostizierte das Aktienresearch von Baader Helvea im neuen Jahr ein nur noch langsames Abbröckeln der Prämien. Dennoch böten die Titel der Erstversicherer derzeit bessere Anlagemöglichkeiten, heisst es in der Studie des Aktienbrokers.

Auch typische Zykliker wie Adecco (+1,4%) oder ABB (+1,2%) legten klar zu. ABB würden nicht zuletzt von den Erwartungen über massive Investitionen in die Infrastruktur durch den künftigen US-Präsident Donald Trump getragen, so ein Händler: Der Elektrotechnikkonzern könnte dabei klarer Profiteur sein. SGS (Titel +1,1%) gab die Beendigung des seit 2015 laufenden Aktienrückkaufprogramms und die Vernichtung von rund 3,1% des Aktienkapitals bekannt. In Marokko tätigte der Warenprüfkonzern zudem eine weitere kleinere Akquisition.

Die Titel des seit Wochen von kaufwilligen Interessenten umworbenen Biotech-Konzerns Actelion (+1,9%) legten klar zu. Gestützt wurden die Indizes auch von klaren Avancen der Schwergewichte Roche (+1,5%) und Novartis (+1,3%). Die Titel des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (-0,5%), bei dem zum Jahreswechsel der Deutsche Ulf Mark Schneider das Ruder vom abtretenden Paul Bulcke übernommen hat, gehörten dagegen zu den grössten Verlierern. Klare Abgaben erlitten auch die defensiven Swisscom (-0,8%).

Am breiten Markt zeigten die Oerlikon-Titel (+6,0%) grössere Aufschläge. Der Industriekonzern hat die kurz vor Ende des Jahres bekannt gegebene Akquisition der deutschen Citim vollzogen. Der Schokoladeproduzent Barry Callebaut (-1,0%) gab den Abschluss der im vergangenen September angekündigten Übernahme der Schokoladenfabrik von Mondelez International im belgischen Halle bekannt. (awp/mc/upd/ps)

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