CH-Schluss: SMI leicht fester – G20-Gipfel im Blickfeld

CH-Schluss: SMI leicht fester – G20-Gipfel im Blickfeld

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat eine durchzogene Handelswoche am Freitag mit leichten Gewinnen abgeschlossen. Bei dünnen Handelsvolumen war der Leitindex SMI am Morgen noch mit Abgaben in den Handelstag gestartet und drehte erst am Nachmittag mit den freundlich eröffnenden US-Börsen ins Plus. Im Blickfeld der Investoren stand der beginnende G20-Gipfel im japanischen Osaka.

Höhepunkt des Gipfels für die Finanzmärkte wird das für Samstag geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Zwar werde keine Lösung des Handelskonflikts der beiden Grossmächte erwartet, die Märkte hofften aber auf eine «Wiederherstellung des Waffenstillands», so ein Analyst. Gesprächsstoff am Schweizer Markt war zudem das Auslaufen der EU-Börsenäquivalenz. Die Gegenmassnahmen der Schweiz könnten ab Montag für etwas höhere Volumina an der SIX sorgen, so die Erwartung.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann bis Börsenschluss 0,39 Prozent auf 9’898,24 Punkte. Auf Wochensicht resultiert ein kleiner Rückgang um 0,25 Prozent. Für das erste Halbjahr ist die Bilanz des SMI mit einem Anstieg um gut 17 Prozent aber weiterhin klar positiv. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte am Berichtstag um 0,64 Prozent auf 1’521,20 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg 0,53 Prozent auf 11’977,38 Stellen. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 25 im Plus und drei im Minus und zwei (Novartis, Swatch) unverändert.

Klar im Plus schlossen einige zyklische Werte wie Kühne+Nagel (+3,5%), Logitech (+2,5%) und die volatilen AMS (+5,4%), die damit ihren Anstieg der vergangenen Tage fortsetzten. Marktteilnehmer verwiesen auf gute Nachrichten aus der US-Halbleiterbranche. Auch Vifor Pharma (+2,8%) und Alcon (+2,6%) verzeichneten klare Gewinne.

Nach einem schwachen Handelsstart schlossen Novartis unverändert und Roche (GS +0,4%) etwas fester. Roche vermeldete in der EU eine positive Empfehlung für eine Kombinationsstudie bei speziellem Brustkrebs. In den USA erhielt derweil aber Konkurrent Pfizer die Zulassung für ein Nachahmerprodukt des Roche-Medikaments Avastin.

Nestlé (+0,5%) schlossen ebenfalls freundlich. Die Grossbank HSBC nahm das Rating für die Aktie des Lebensmittelkonzerns mit «Hold» auf – gute Nachrichten dürften bereits eingepreist sein, kommentierte der zuständige Analyst.

Bei den Finanzwerten konnten Julius Bär (+1,5%) von einer Hochstufung durch Macquarie auf «Outperform» profitieren. Die Analysten erwarteten für die Privatbank nach einem zyklischen Tief nun eine Erholung und erachten die Titel als attraktiv bewertet. Auch Partners Group (+1,9%) legten deutlich zu.

Uneinheitlich schlossen die Grossbankenwerte UBS (+0,2%) und CS (-0,4%). Die US-Töchter beider Institute bestanden den zweiten Teil des US-Belastungsstresstests grosser Geldhäuser bestanden, die CS allerdings nur mit Auflagen. Die zweitgrösste Schweizer Bank muss nun von der Fed bemängelte Schwächen in ihrer Kapitalplanung überarbeiten.

Zu den weiteren Verlierern unter den Bluechips gehörten die Titel des Zementkonzerns LafargeHolcim (-0,5%). Deutlichere Abgaben erlitten auch die SGS-Titel (-0,8%). Im Vorfeld des Halbjahresergebnisses des Warenprüfkonzerns bekräftigte die US-Investmentbank Goldman Sachs ihr «Sell»-Rating und auch die US-Bank Merrill Lynch senkte ihre Handelsempfehlung auf «Underperform».

Am breiten Markt konnte die schweizerisch-kroatische Verpackungshersteller Aluflexpack einen positiven ersten Handelstag vermelden. Die Aktie, die zu 21 Franken ausgegeben worden waren, starteten mit einem ersten Kurs von 22,10 Franken und schlossen noch etwas höher auf 22,50 Franken.

Klar im Plus schlossen zudem VAT (+3,4%). Der Vakuumventilhersteller gab bekannt, die Kurzarbeit am Produktionsstandort im sankt-gallischen Haag aufzuheben. Das Marktumfeld bleibe aber herausfordernd, hiess es von Seiten des Unternehmens. Zulegen konnten auch Newron (+1,9%), nachdem das Biopharmaunternehmen den Erhalt einer erste Tranche aus einer Finanzierungsvereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank vermeldete. (awp/mc/pg)

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