CH-Verlauf: SMI zeigt sich vor dem Wochenende stabil

CH-Verlauf: SMI zeigt sich vor dem Wochenende stabil
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Freitag gegen Mittag nach einer freundlichen Startphase kaum verändert. Angesichts der von den USA gegenüber der Schweiz verhängten astronomischen Zölle hat sich der Leitindex auch über die gesamte Woche gesehen widerstandsfähig gezeigt. Im Vergleich zum Schlusskurs vom vergangenen Donnerstag, dem letzten Handelstag der Vorwoche und unmittelbar vor der Verkündigung der 39 Prozent am 1. August, steht der SMI ebenfalls noch immer etwas höher. Getragen wird das globale Marktumfeld von vagen Friedenshoffnungen mit Blick auf die Ukraine sowie der steigenden Zuversicht auf sinkende Zinsen in den USA.

Die Resilienz des SMI fusst auch auf den zuletzt gezeigten soliden Halbjahresergebnissen der hiesigen Unternehmen, wie es in einem Kommentar von Raiffeisen Schweiz heisst. Mit Blick auf die US-Zölle spricht die Bank von einer markant gestiegenen Unsicherheit, welche indes nicht in Panik mündet. Denn viele Schweizer Firmen seien international stark diversifiziert und produzierten auch in den USA. Ausserdem bestehe noch immer die Hoffnung, dass die Zölle in absehbarer Zeit auf ein tieferes Niveau gesetzt werden könnten. Dennoch seien die Abwärtsrisiken mit dem jüngsten Zollschock deutlich gestiegen.

Der Leitindex SMI sinkt bis um 11.05 Uhr um 0,05 Prozent auf 11,844,06 Punkte. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, büsst 0,11 Prozent auf 1980,82 Punkte ein und der breite SPI 0,11 Prozent auf 16’553,18 Punkte. Innerhalb des SLI stehen 15 Titel höher, 14 tiefer sowie Swatch und Sonova unverändert.

Die klarsten Gewinne zeigen kurz vor Mittag UBS (+1,3%), Logitech (+1,1%) und die defensiven Swisscom (+1,0%). Am Vortag haben die Aktien des Telekomkonzerns im Anschluss an die Halbjahreszahlen noch leicht nachgegeben.

Gefragt sind auch weitere als defensiv geltenden Aktien wie Geberit (+1,0%) und Novartis (+0,4%). Novartis haben angesichts der Diskussionen und Drohungen über massiv höhere US-Zölle auf Medikamente im Wochenverlauf zwar nachgegeben, mit einem Minus von aktuell rund 0,6 Prozent auf Wochensicht sind die Abgaben aber vergleichsweise moderat.

Die GS von Roche (-1,2%) büssen am Berichtstag hingegen klar an Terrain ein und weisen auch im Wochenvergleich ein deutlich stärkeres Minus von gut 4 Prozent auf.

Nestlé (+0,2%) als drittes der drei Schwergewichte rücken ebenfalls leicht vor.

Auf der Verliererseite fallen Sandoz (-3,7%) deutlich zurück. Angesichts des Kursfeuerwerks von +12 Prozent des Vortages im Anschluss an die Halbjahreszahlen halten sich die Gewinnmitnahmen aber im Rahmen.

Auch Swiss Re (-2,6%) werden klar tiefer gestellt. Die Aktien werden für die Quartalszahlen von Munich Re in Sippenhaft genommen, welche trotz eines Rekordgewinns massiv unter Druck stehen. Dafür machen Marktbeobachter insbesondere rückläufige Preise verantwortlich. Das könnte auch die Swiss Re betreffen, da Preisentwicklungen in der ganzen Branche ähnlich verliefen, sagt ein Marktteilnehmer.

Mit Zurich (-0,6%) und Swiss Life (-0,3%) geben auch die anderen beiden Versicherer unter den Blue Chips nach. Zurich hatten sich am Vortag mit den Halbjahreszahlen noch knapp gehalten gezeigt.

Amrize (-1,1%) setzen die seit Tagen andauernde Talfahrt fort. Das seit Juni als eigenständiges Unternehmen an der Börse kotierte Spin-off von Holcim hat allein am vergangenen Mittwoch im Anschluss an die Quartalszahlen über 5 Prozent an Terrain verloren.

Im breiten Markt fallen DocMorris (-7,2%) mit starken Verlusten auf. Ein Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) sorgt in hiesigen Börsenkreisen für Verunsicherung. Allein in den letzten zwei Wochen sei das System für elektronische Medikamentenrezepte in Deutschland an nicht weniger als fünf Tagen entweder total ausgefallen oder zumindest erheblich beeinträchtigt gewesen, heisst es darin.

Nach Zahlen fallen auch Mobimo (-1,9%) zurück, dies nach einem zunächst starken Start. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange
Aktueller Stand SMI bei Google

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert