CH-Verlauf: Etwas schwächer bei ruhigem Geschäft zum Monatsultimo
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am späten Vormittag am Freitag minim schwächer. Dabei hat sich der Leitindex SMI nach einer gehaltenen Eröffnung im Verlauf leicht abgeschwächt. Händler beschreiben das Geschäft als ruhig und die Umsätze als dünn. Es fehlten die Impulse. Wegen des Feiertags Thanksgiving waren am Vortag die US-Börsen geschlossen und der heutige Handel ist verkürzt. Daher müssten die Europäer erneut weitgehend ohne US-Impulse zurechtkommen, heisst es am Markt. Ob sich im Verlauf wieder ein leicht positiver Trend durchsetzt, werde sich zeigen. Denn nach 7 Sitzungen mit einem Kursgewinn könnte es auch zu einer Konsolidierung kommen. Punktuell könnte auch der Monatsultimo noch gewisse Akzente setzen.
Viele Marktteilnehmer in den USA dürften heute gar nicht anwesend sein, heisst es weiter. Sie dürften dank des Feiertags ein Brücke in ein verlängertes Wochenende geschlagen haben. Denn am heutigen Freitag, dem Black Friday, startet die Phase der Weihnachtseinkäufe. Und das Weihnachtsgeschäft dürfte gut begonnen haben. Laut Angaben des US-Datenkonzerns Salesforce dürften die Online-Verkäufe am Thanksgiving-Feiertag gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 6 Prozent auf 8,6 Milliarden US-Dollar steigen. Und die National Retail Federation (NFR) erwartet, dass die Feiertagsumsätze in diesem Jahr erstmals 1 Billion US-Dollar übersteigen werden. Dabei lautet laut Raiffeisen-Analysten die Gleichung: «Wird konsumiert, läuft die Wirtschaft.»
Der Leitindex SMI sinkt bis um 11.10 Uhr um 0,09 Prozent auf 12’819,61 Punkten. Damit steuert der SMI auf ein Wochenplus von fast 1,5 Prozent zu. Für den ganzen Monat November ergäbe sich ein Plus von gut 4,5 Prozent.
Der 30 Titel umfassende SLI ermässigt sich um 0,10 Prozent auf 2074,78 und der breite SPI um 0,09 Prozent auf 17’623,60 Zähler. Im SLI notieren 20 Titel schwächer und acht höher. Zwei (Roche GS und Schindler PS) sind unverändert.
Für Kursbewegungen sorgen unter anderem Analystenkommentare. So stehen Swatch (-1,4%) erneut unter Druck. Dies nach einem weiteren negativen Analystenkommentar. Mit JPMorgan hat nach der UBS am Vortag zwar ein weiteres Geldhaus das Kursziel für Swatch erhöht, gleichzeitig aber die Verkaufsempfehlung bestätigt. Doch bleiben die neuen Kursziele dabei klar unter dem aktuellen Kurs.
Auch Richemont (-0,4%) schwächen sich etwas ab, halten sich aber im laufenden Jahr mit einem deutlich Kursgewinn von 23 Prozent besser als Swatch mit insgesamt leicht negativer Tendenz.
Die Aktien von Swisscom (-1,4%) geben ebenfalls nach. Grund dafür ist die von JPMorgan im Rahmen einer Branchenstudie bekräftige Verkaufsempfehlung. Auch Konkurrent Sunrise (-3,1%) tauchen nach der Ratingsenkung durch JPMorgan.
Klar im Minus notieren zudem die Medizintechnikwerte Straumann (-1,6%), Sonova (-0,7%) und Alcon (-0,3%). Aber auch die PS von Lindt & Sprüngli (-0,6%) und die Titel von Barry Callebaut (-0,9%) geben nach.
Auf der anderen Seite bauen die zyklischen VAT (+1,8%) die Gewinne stetig aus. Gekauft werden zudem SGS (+1,2%), ABB (+0,8%) sowie Sika (+0,4%). Sika haben inzwischen aber einen Grossteil der anfänglichen Gewinne eingebüsst. Hier hatte zunächst eine Aufstufung auf «Equal Weight» von «Underweight» durch Barclays für stärkeren Auftrieb gesorgt.
Zu den Gewinnern zählen aber auch die arg gebeutelten Aktien von Givaudan (+0,8%) sowie des Generikaherstellers und Höhenfliegers Sandoz (+0,5%).
Im breiteren Markt stechen Dottikon ES (+8,9%) hervor, die nach unerwartet starken Halbjahreszahlen gar auf ein Mehrjahreshoch von 366,00 Franken steigen.
Bei SoftwareOne (+6,8%) bewegt ein Analystenkommentar den Kurs nach oben. Berenberg hat die Abdeckung mit «Buy» aufgenommen.
Dagegen brechen die Aktien von Komax (-6,1%) nach der Absetzung der Kaufempfehlung durch die UBS ein. (awp/mc/pg)