CH-Schluss: Dank UBS-Erleichterungsrally und US-Jobdaten im Plus

CH-Schluss: Dank UBS-Erleichterungsrally und US-Jobdaten im Plus
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag zugelegt. Dabei entwickelte sich der Leitindex SMI zunächst verhalten; doch als nach der Veröffentlichung der Massnahmen des Bundesrates zur Verbesserung der Bankenstabilität die UBS-Aktie zu einem Höhenflug ansetzte, drehte der Markt klar nach oben. Zudem wurde der Bericht über den US-Arbeitsmarkt von den Börsianern gut aufgenommen, was den Aufwärtstrend zusätzlich stützte. Zuvor hatten sich die Anleger mit Verweis auf das bevorstehende lange Pfingstwochenende und die Schlammschlacht zwischen US-Präsident Donald Trump und Tech-Milliardär Elon Musk mit Zukäufen zurückgehalten.

Der US-Arbeitsmarkt präsentierte sich im Mai trotz der Verunsicherung durch die Zollpolitik der US-Regierung solide. Es wurden mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Allerdings wurden die Werte der Vormonate nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote blieb im Mai stabil, aber die Stundenlöhne legten stärker zu als erwartet. Die Investoren seien erleichtert, dass die neu geschaffenen Stellen positiv überrascht hätten, kommentierte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. «Derzeit überwiegen die Konjunkturerwartungen der Marktteilnehmer und weniger die Inflationsbefürchtungen.»

Der SMI schloss um 0,39 Prozent höher auf 12’366,17 66 Punkten und damit rund 30 Punkte unter dem Tageshoch. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,1 Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte am Freitag um 0,56 Prozent vor auf 2019,59 und der breite SPI um 0,38 Prozent auf 17’042,710 Zähler. Im SLI schlossen 20 Ttitel fester, acht tiefer und zwei (Schindler PS und Partners Group) unverändert.

Im Fokus standen die Aktien der UBS (+3,8% auf 27,88 Fr.). Die Aktien der Grossbank legten trotz der vom Bundesrat vorgeschlagenen Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften kräftig zu und stiegen in der Spitze bis 28,78 Franken und damit auf den höchsten Stand seit Ende März. Als Gründe nannten Händler Deckungskäufe und die Erleichterung, dass nun die Karten auf dem Tisch lägen und die den Aktienkurs belastende Verunsicherung ausgeräumt sei. Zudem würden die Bestimmungen ja frühestens in zehn Jahren voll in Kraft treten.

Dahinter folgten die Aktien von Lonza (+2,1%). Händler sprachen von einer Sektorstärke. Auch andere Pharmaauftragsfertiger wie Siegfried (+2,2%) und Polypeptide (+2,4%) legten zu. Am Vortag hatte sich die Bank Vontobel positiv über die Branche geäussert.

Zu den Gewinnern zählten auch der Zykliker Kühne + Nagel (+1,5%), der Rückversicherer Swiss Re (+0,9%) sowie Gesundheitswerte wie Sandoz (+0,5%) und Novartis (+0,4%). Bei Sonova (+0,9%) dürfte die Ratingerhöhung auf «Hold» von «Reduce» durch Kepler Cheuvreux für Auftrieb gesorgt haben, hiess es. Auch Roche (GS +0,2%) und Alcon (+0,4%) schlossen höher.

Logitech rückten 0,8 Prozent vor. Chefin Hanneke Faber sagte am Swiss Economic Forum (SEF) in Interlaken, der Computerzubehörhersteller sei mit Blick auf drohende US-Zölle gut aufgestellt. «Wir produzieren mittlerweile in insgesamt sechs Ländern.»

Auf der anderen Seite führten die Aktien des Personalvermittlers Adecco (-1,1%) vor dem Riechstoffhersteller Givaudan (-0,8%), dem Uhrenproduzenten Swatch (-0,8%), vor Swisscom (-0,7%) und dem Lebensmittelmulti Nestlé (-0,5%) die Verlierer an.

Am breiteren Markt schlossen Galderma (+2,3%) nach positiven Daten fester. Zusätzlich startete Kepler Cheuvreux die Coverage der Dermatologiekonzerns mit dem Rating «Buy».

Die Aktien von Huber+Suhner (+4,1% auf 84,40 Fr.) profitierten von einer Empfehlung der Berenberg Bank mit Kursziel 100 Franken. Gekauft wurden auch Idorsia (+0,8%). Das Biotechunternehmen will sich mit der Verlängerung der Laufzeiten zweier Anleihen Luft verschaffen. Darüber sollen die Anleihegläubiger an Versammlungen abstimmen. Addex (+6,3%) waren nach neuen Daten zu einem Forschungskandidaten bei chronischem Husten gefragt. (awp/mc/pg)

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