CH-Eröffnung: Deutliche Abgaben

CH-Eröffnung: Deutliche Abgaben

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag mit deutlichen Abgaben aufgenommen. Die Zahlen von Credit Suisse und schwache Vorgaben aus den USA und Asien haben deutlich belastet. Der stärkere Dollar belastete zudem den US-Markt und machte sich auch auf den Rohstoffmärkten bemerkbar. Zum Handelsauftakt notieren alle Werte im SMI im Minus.

Die Ankündigung des griechischen Ministerpräsidenten Papandreou, die geplanten Reformen durch ein Referendum legitimieren zu lassen, sorgt für Verunsicherung und nährt Zweifel an der Effektivität der Massnahmen zur Lösung der Euro-Schuldenkrise. Gemäss Umfragen lehnen zum heutigen Zeitpunkt rund 60% der Griechen das Rettungspaket ab. Dies habe am Vorabend ebenfalls auf die Entwicklung an der US-Börse gedrückt. Zusätzlich belaste die Pleite des US-Börsenmakler MF Global sowie Konjunktursorgen aus China.

Der SMI verliert bis um 09.35 Uhr 1,99% auf 5’617,26 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert 2,61% leichter bei 853,00 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 2,01% niedriger bei 5’107,32 Punkten.

Mit den Kursverlusten der US-Banken gestern und den Zahlen von der Credit Swiss stehen heute die Finanzwerte im Fokus. Die CS-Aktien verlieren mit -8,5% massiv. Die vorgelegten Quartalszahlen lagen unter den Prognosen der Analysten. Das Ergebnis wurde durch Rückstellungen für Steuerstreitigkeiten mit den USA und Deutschland belastet, die in dieser Höhe wohl nicht in den Analystenschätzungen enthalten waren. Das Institut will nun stärker als bislang geplant auf die Kostenbremse drücken und plant weitere Stellenstreichungen. Das Investment Banking soll neu ausgerichtet werden und stärker in den Dienst der anderen Einheiten treten.

Auch die anderen Finanztitel, die bereits gestern kräftig unter Druck geraten waren, verlieren erneut. UBS (-4,2%), ZFS (-3,2%) und Julius Bär (-3,5%) verlieren deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Auch die Versicherer Swiss Re (-3,4%) und Bâloise (-2,9%) geben überdurchnittlich ab.

Die Index-Schwergewichte Nestlé (-0,4%), Roche (-1,9%) und Novartis (-1,1%) können sich der negativen Börsenstimmung nicht entziehen und müssen ebenfalls Verluste hinnehmen. Die vergleichsweise geringeren Abgaben wirken jedoch eher stabilisierend.

Im breiten Markt kann Kudelski (+3,2%) von den am Vorabend vorgelegten Umstrukturierungsplänen und den Halbjahreszahlen profitieren. Der Westschweizer Technologiekonzern will die Kostenbasis um 90 Mio CHF senken und baut dafür 270 der insgesamt 3’000 Stellen ab. Die Gruppenleitung werde ebenfalls verkleinert, hiess es.

Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano (-4,3%) hat im dritten Quartal den Umsatz, der in Euro ausgewiesen wird, leicht gesteigert, musste aber einen Gewinnrückgang hinnehmen. Insgesamt wurden die Vorgaben der Analysten übertroffen.

HBM BioVentures (-1,6%) kann von einer positiven Nachricht bei ihrer zweitgrössten Beteiligung nicht profitieren. Pacira Pharmaceuticals habe von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Marktzulassung für das Produkt EXPAREL erhalten. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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