CH-Eröffnung: Etwas fester

CH-Eröffnung: Etwas fester

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Mittwochmorgen nach einem volatilen Auftakt deutlicher ins Plus gedreht und zeigt sich etwas fester. Der europäische Aktienmarkt befinde sich derzeit im Blindflug und reagiere ausgeprägt auf jede Form von Gerüchten, beschreibt ein Händler den bisherigen Handelsverlauf.

Die Kursgewinne bei den beiden Grossbanken bilden dabei die grösste Stütze für den Markt. Die zunächst moderaten Verluste werden als Gewinnmitnahme nach den Aufschlägen des Vortages deklariert. Zudem werden sich die Anleger im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Zinsentscheids der US-Notenbank Fed vermutlich zurückhalten. Neuigkeiten von der amerikanischen Notenbank gibt es allerdings erst am Abend.

Im Zentrum des Interesses liegt weiterhin das sich in finanzieller Schieflage befindende Griechenland. Das hochverschuldete Land darf auf neue Finanzhilfen der Euro-Staaten hoffen. Die Kontrolleure der EU, EZB und des IWF werden Anfang kommender Woche wieder nach Athen zurückkehren. Dies wurde nach einer Telefonkonferenz der sogenannten Troika mit dem griechischen Finanzminister am Dienstagabend von der EU-Kommission mitgeteilt. Bei den telefonischen Beratungen der Experten seien «gute Fortschritte» gemacht worden, hiess es.

Bis um 09.45 Uhr steigt SMI um 0,51% auf 5’499,05 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,38% auf 825,59 Zähler zu und der Swiss Performance Index (SPI) klettert um 0,37% auf 5’005,45 Punkte.

Die Titel der Grossbanken UBS (+0,8%) und CS (+2,3%) stehen im Zentrum des Interesses. Einerseits gibt es eine Ständeratdebatte zur Too-big-to-fail-Vorlage, andererseits werden alles Neuigkeiten zur UBS vom Markt begierig aufgesaugt. Die UBS und deren Chef Oswald Grübel stehen nach Spekulationsskandal auf dem Prüfstand. Leitung und Verwaltungsrat der Grossbank beraten in Singapur über die Situation nach dem Spekulationsskandal im eigenen Haus und damit wahrscheinlich auch über die Zukunft des Konzernchefs.

Nach Darstellung der welschen «Bilan» bereitet die Bank den Rücktritt von Grübel vor. Die Suche nach einem Nachfolger sei im Gange, schreibt das Wirtschaftsmagazin und beruft sich auf eine dem VR nahestehende Person. Weiteren Insidern zufolge will die UBS am Investmentbanking weiter festhalten. Die Societe Generale kappt derweil das Kursziel für die UBS als Reaktion auf den Handelsverlust auf 9 von 13 CHF, die Citigroup senkt auf 14 (20).

Die Versicherungsaktien von ZFS (-0,2%) und Swiss Re (+0,3%) tendieren uneinheitlich, nachdem die UBS Swiss Re auf die ‹Most preferred list› aufgenommen hat.

Die konjunktursensitiven Titel von Holcim (-0,9%) und von ABB (-0,3%) verbilligen sich. Bei ABB senkt Exane BNP Paribas das Kursziel im Rahmen einer Sektorstudie auf 20,00 von 25,50 CHF. SGS (-0,4%) verbilligen sich ebenso. Die Analysten der Bank Vontobel erachten den Plan 2014 des Warenpüfkonzerns als «aggressiv» im Vergleich zu den Zielen des Konkurrenten Bureau Veritas.

Geringere Aufschläge gibt es bei Novartis (+0,2%), obwohl Merrill Lynch die Titel aus ihrem Health Care-Portfolio entfernt. Die Aktien der anderen Indexschwergewichts Roche (-0,5%) verlieren nach dem deutlichen Plus am Vortag. Nestlé (unv.) treten auf der Stelle.

Positive News gibt es für Swisscom (-0,03%): Citigroup erhöht auf «Buy» von «Hold». Swisscom habe in einem schwächeren Markt outperformed, so die Experten.

Bei den Nebenwerten stehen Gurit (-0,2%) leicht im Minus. Der Spezialkunststoff-Hersteller gründet einen neuen Geschäftsbereich. Mit dem neuen Geschäftsbereich für Verbundwerkstoffe könnten Marktchancen gezielter angegangen werden, urteilen die Marktbeobachter von Wegelin.

Der Buntmetallhersteller Swissmetal (+9,9%) hat eine Nachlassstundung bewilligt bekommen. Goldbach (ungehandelt) reagieren bislang nicht auf die Ernennung von Stephan Bergamin zum neuen CFO.  (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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