CH-Eröffnung: Etwas fester – Positive Vorgaben stützen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag die Sitzung mit etwas festeren Notierungen eröffnet. Stützend wirken positive Entwicklungen an den Börsen in den USA und Japan. Die US-Börsen fuhren nach gut ausgefallenen Konjunkturdaten ein Plus ein und an der asiatischen Leitbörse in Tokio sorgte die Fusion der Stahlkonzerne Nippon Steel und Sumitomo Metal für gute Stimmung.

Die Richtung am Freitag wird jedoch auch davon bestimmt, ob der Schweizer Markt die Sorgen wegen Ägypten abschütteln kann. Bereits am Vortag war die günstige Entwicklung an den Aktienmärkten von der Verunsicherung über die Zukunft des Nilstaates gebremst worden. Am Nachmittag sollten wiederum Konjunkturdaten das Marktgeschehen beeinflussen. In den USA folgt nach der Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe am Vortag nun die Arbeitslosenquote im Januar.

Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI notiert um 09.30 Uhr 0,18% höher auf dem Stand von 6’556,86 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt derweil 0,28% auf 1’049,20 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,19% auf 5’889,96 Punkte.

Actelion (+3,1%) verteuern sich nach neu entfachten Übernahmegerüchten deutlich. Der Hedgefund Elliott Advisors fordert die Rücktritte des Actelion VR-Präsidenten Robert Cawthorn und CEO Jean-Paul Clozel mit sofortiger Wirkung, schreibt die «Financial Times». Damit solle das Unternehmen zu einem Verkauf gedrängt werden.

Bei Transocean (+1,0%) geht es ebenso überdurchschnittlich nach oben. Der Ölbohrkonzern rechnet für das vierte Quartal 2010 mit einer Wertberichtigung von 1,009 Mrd USD nach Steuern. Diese werde nicht cash-wirksam sein und resultiere aus den erwarteten Abnahmen der Tagesraten und der Nutzung der Standard-Bohrflotte. Aus Sicht der Bank Vontobel zeige dies, dass die Erholung im zyklischen Markt für Standard-Bohrflotten nicht derart schnell voranschreite, wie erwartet.

Holcim (+0,9%) stehen nach Neuigkeiten aus dem Sektor vom Vortag im Plus. Die indischen Töchter verzeichneten insgesamt einen Umsatzanstieg von 1%, erlitten jedoch wegen steigender Input- (Energie) und Vertriebskosten einen deutlichen Rückgang des EBITDA um rund 18%. Damit konnten die Erwartungen nicht ganz erreicht werden, schreibt die ZKB. Der mexikanische Konkurrent Cemex vermochte mit dem Ergebnis 2010 nicht zu brillieren und verfehlte die eigenen Erwartungen. Seit Jahresanfang verloren Holcim um mehr als 4,5%.

Die Versicherungstitel von Swiss Re (+0,3%) erholen sich von den Vortagesverlusten, nachdem sie am Vortag nach Zahlen des deutschen Konkurrenten Munich Re verloren hatten. ZFS steigen 0,2%. Die Bankwerte UBS (+0,4%) und CS (+0,8%), sowie Julius Bär (+0,7%) stehen ebenso auf der Gewinnerseite. Goldman Sachs stuft den Sektor hoch. Bei Julius Bär steigt zudem gemäss einer Beteiligungsmeldung die MFS Investment Management mit 5,1% ein.

Nestlé (-0,2%) stehen dagegen auf der Verliererseite. Die Analysten von Goldman Sachs haben den Nahrungsmittelsektor auf «Underweight» gesenkt.

Syngenta (-0,3% auf 306,90 CHF) erhält die Zulassung für eine Triple Stack-Maissaatgutsorte in Brasilien. Das Produkt werde Landwirten in Brasilien für die Anbausaison 2011/2012 zur Verfügung stehen. JPMorgan erhöht derweil das Kursziel auf 300 (240) CHF. Zuletzt profitierte der Konzern nach Ansicht von Marktbeobachtern von den weiter anziehenden Getreidepreisen, die zuletzt eine «Achterbahnfahrt» hingelegt hätten.

Bei den Nebenwerten legte der Maschinenhersteller Rieter (+2,2%) Umsatz und Bestellungseingang vor und traf dabei die Erwartungen. Nach Ansicht des Vontobel-Analysten Fabian Haecki dokumentieren die Zahlen, dass sich die Erholung im zweiten Halbjahr fortgesetzt habe.

Kaba (+3,5%) legen nach einer Ratingerhöhung zu. Die UBS erhöht die Titel auf «Buy» von «Neutral». Analyst Torsten Wyss verweist unter anderem das verbesserte Marktumfeld, die Ernennung von Riet Cadonau als neuen CEO ab Mitte 2011 sowie Aufwärtspotenzial für die Margen an.

WTG, bei denen es ein Übernahmeangebot der 3M gibt, notieren unverändert bei 63,25 CHF und damit weiterhin über dem Angebot in Höhe von 62 CHF. Der bisher nicht engagierte Assetmanager Trafalgar meldete am Morgen eine Beteiligung von 3,23%.

Nach oben geht es erneut bei Mikron (+2,3), die Vortag bereits um 15% höher aus dem Handel gegangen waren. Offenbar gibt es einen grösseren Käufer, welcher gezielt die Titel suche, heisst es von Beobachtern, die auf die schon einige Zeit kursierenden Spekulationen um mögliche Zusammenschlüsse im Schweizer Maschinenbausektor verweisen. (awp/mc/ps)

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