Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat heute im Plus eröffnet. Nachdem am Montag die Schweizer Börse gelitten hat, kommen aus Asien bereits wieder positive Impulse. Für Sukkurs sorgte die japanische Industrieproduktion, die stärker als erwartet gestiegen ist. Auch neuste Gerüchte um einen Fortschritt in der Schuldenschnitt-Diskussion in Griechenland haben die Börsenbarometer im fernen Osten avancieren lassen.
Die Eurozone bleibt auch heute im Fokus der Anleger: Am Morgen werden die Arbeitslosenzahlen der EU und den EU-Schwergewichten Deutschland und Italien im Mittelpunkt stehen. Für Impulse dürfte am heutigen Nachmittag zudem US-Konjunkturdaten bieten: Der Chicago Einkaufsmanagerindex, das US-Verbrauchervertrauen sowie Daten zum Häusermarkt (Case-Shiller Index) geben wichtige Anhaltspunkte über die Verfassung der grössten Volkswirtschaft der Welt.
Der Swiss Market Index (SMI) steigt bis 09.30 Uhr um 0,38% auf 5’993,45 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,46% auf 909,65 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,36% auf 5’423,65 Zähler.
ABB (+0,2%) gab am Dienstag bekannt, dass das Übernahme von Newave zustande gekommen ist. ABB hält nach Ablauf der Angebotsfrist 95% der Anteile des im Bereich unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) tätigen Unternehmens. Am Vortag hatte ABB mit Thomas & Betts für 3,9 Mrd USD eine neue und wesentlich grössere Übernahmeankündigung gemacht.
ZFS (+0,3% auf 222,80 CHF) erhielten von Nomura ein höheres Kursziel von 290 CHF (zuvor 280). Die Analysten erwarten, das ZFS die Dividende von 17 CHF für 2011 aufrecht erhalten wird. Nomura bestätigt das Rating «buy». JP Morgan senkt indes das Rating von «übergewichten» auf «neutral». Die Konkurrenzpapiere von Bâloise (+1,2%), Swiss Life (+1,4%) sind wie am Vortag rege gesucht. Swiss Re notieren indes unverändert.
Für die Chemiewerte Clariant (+2,0%) erhöht Goldman Sachs (GS) das Kursziel , bestätigt aber das Sell-Rating. Das Brokerhaus erhöhte auch die Kursziele für Syngenta (+0,3%) und Givaudan (+0,7%). Bei Lonza (+0,9% auf 49,22 CHF) senkt GS das Kursziel auf 65 von 74 CHF und belässt das Rating auf «neutral».
Die defensiven Schwergewichte mehrheitlich etwas fester: Roche (+0,6%) hat für das Medikament Erivedge eine Zulassung der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA erhalten. Novartis (+0,5%) tendieren ebenfalls fester, während Nestlé gehalten notieren.
Angeführt wird das Börsentableau von Nobel Biocare (+2,7%). Am anderen Ende liegen Holcim (-1,0%). Die Papiere wurden von Goldman Sachs zwar einem höheren Kursziel versehen, jedoch von «neutral» auf «sell» gesenkt. Die Analysten glauben, dass der Baustoffkonzern über limitiertes Potenzial verfüge, um seine Fixkosten weiter zu senken. Goldman Sachs nimmt die Titel zusätzlich auf die «Pan Europe Sell List».
Im breiten Markt gab es eine Reihe von Abschlüssen: Die Luzerner Kantonalbank (+0,3%) hat die Zahlen für 2011 veröffentlicht. Sie hat im Geschäftsjahr 2011 einen Anstieg im Bruttogewinn von 1,3% auf 235,6 Mio CHF erzielt. Der Konzerngewinn erhöhte sich gar um 6,2% auf 158,6 Mio CHF.
Auch die Bank Coop (+0,4%) verbucht für 2011 einen 6,2% höheren Bruttogewinn auf 94,2 Mio CHF. Der Reingewinn ging dagegen um 3,2% auf 70,3 Mio CHF zurück. Im Vorjahr hatte der Gewinn allerdings noch ausserordentliche Erträge aus Beteiligungsverkäufen beinhaltet.
Deutlich fester notieren die Aktien des Drehmaschinenherstellers Tornos (+3,2%) nach Zahlen. Der Umsatz lag über der vom Unternehmen publizierten Guidance, während der Auftragseingang bemängelt wird.
Titlis Rotair (+3,4%) hat ebenfalls die Jahreszahlen präsentiert.
Der Glasverpackungshersteller Vetropack (+2,5%) rechnet für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einer deutlichen Gewinnsteigerung. Grund für die bessere Ergebnisentwicklung sind tiefere Kursverluste wegen Währungsschwankungen auf liquide Mittel und internen Krediten. Aufgrund der bis dato sehr konservativen Guidance komme die Ankündigung aber nicht sonderlich überraschend, urteilen Analysten. (awp/mc/pg)
