CH-Eröffnung: Ins Plus gedreht – Roche belasten nach Zahlen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch etwas schwächer in den Handel gestartet und hat anschliessend den Wechsel ins Plus geschafft. Es liegen positive Vorgaben aus den USA und Asien vor, unter anderem nach positiven Konjunkturdaten. Zudem gebe es Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Ägypten-Krise, heisst es im Handel.

Roche lasten allerdings nach enttäuschenden Geschäftszahlen auf dem Leitindex SMI. Ansonsten präsentiert sich die Nachrichtenlage übersichtlich, sowohl bei den Bluechips als auch im breiten Markt. Immerhin gibt es einige Studien von Analystenseite. Im weiteren Verlauf dürften am Nachmittag noch Daten zum US-Arbeitsmarkt auf grösseres Interesse bei den Anlegern stossen.

Gegen 9.30 Uhr steigt der SMI um 0,37% auf 6’579,77 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,49% auf 1’053,36 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,38% auf 5’908,77 Punkte.

Roche geben um deutliche 1,9% nach und lasten auf dem Aktienmarkt. Die Genussscheine sind mit rund 13% im Leitindex SMI gewichtet. Der Pharmakonzern hat mit den Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 die Markterwartungen teils weniger, teils deutlicher verfehlt. Die Umsatzentwicklung sei selbst hinter den im Vorfeld der Ergebnispräsentation noch nach unten revidierten Markterwartungen zurückgeblieben, heisst es in Analystenkreisen. Auch die firmeneigenen Prognosen für das laufende Jahr werden als enttäuschend beurteilt.

Die Titel der Branchenkollegin Novartis (-0,2%) werden in Mitleidenschaft gezogen. Nestlé (+1,2%) als drittes Schwergewicht im Bunde können dagegen zulegen. Der Nahrungsmittelkonzern übernimmt ein britisches Startup-Unternehmen, das unter anderem einen medizinischen Kaugummi für Nierenkranke entwickelt. Dies soll das Geschäft mit gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln voranbringen.

Zu den grössten Gewinnern zählen Holcim (+1,6%), Richemont (+1,4%) und Transocean (+1,3%). Adecco rücken ebenfalls um 1,3% vor. Merrill Lynch hat das Rating für die Aktien des Zeitarbeitkonzerns auf «Neutral» («Underperform») angehoben und auch das Kursziel erhöht.

Die Bankenwerte UBS (+0,8%), CS (+1,1%) und Julius Bär (+0,8%) verbuchen etwas moderatere Aufschläge.

Lonza (+1,0%) wurden von der UBS auf «Buy» («Neutral») hochgestuft. Dies aufgrund der Kapazitätsauslastung beim Biopharma Contract Manufacturing, wie die Analysten schreiben. Aufgrund der jüngsten Wechselkursentwicklung senkt die Grossbank die Gewinnprognosen, während das Kursziel unverändert bleibt.

SGS legen um 1,2% zu. Der Warenprüfkonzern gab den Zukauf des französischen Fahrzeugprüfers ACE bekannt.

Swiss Re verlieren 0,1%, die Titel werden von Barclays im Rahmen einer Branchenstudie neu mit «Underweight» abgedeckt. Aus der Branche liegen derweil ermutigende Aussagen vor: Der weltweit drittgrösste Rückversicherer Hannover Rück fürchtet trotz der verheerenden Überschwemmungen in Australien nicht um seine Gewinnziele. Die Ergebnisse der Erneuerungsrunde sähen gut aus, hiess es.

ZFS (+0,5%) erhalten im Rahmen der Neuabdeckung von Barclays ein «Equalweight».

Im breiten Markt steigen Meyer Burger um 2,2%, das Unternehmen vermeldete erneut einen Auftrag in Asien für die Lieferung von Drahtsägen, diesmal im Wert von 45 Mio CHF.

Bucher notieren nach Zahlen 1,1% fester. Der unerwartet starke Auftragseingang deute auf einen massiven Auftragsboom im vierten Quartal hin, was angesichts des üblichen saisonalen Trends überrasche, schreiben die Analysten von Vontobel.

Georg Fischer (+2,3%) profitieren von einer deutlichen Kurszielerhöhung durch die Deutsche Bank, die Kaufempfehlung wird bestätigt.

Escor verlieren dagegen deutliche 5,0%. Der Casinobetreiber hat CEO und Verwaltungsratspräsident ausgewechselt, will das Casino in Montenegro veräussern und sich künftig vermehrt auf Entertainment-Themen fokussieren. (awp/mc/ps/08)

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