CH-Eröffnung: Leicht schwächer

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Donnerstag im Bereich des Vortagesschlusses eröffnet und notiert nach einer halben Handelsstunde etwas tiefer. Laut Marktteilnehmer drückt die Eskalation der Proteste in Ägypten etwas auf die Stimmung und sorgt für etwas Zurückhaltung, während die international meist guten Firmenresultate tendenziell etwas Unterstützung geben.

Die Anleger dürften ihr Augenmerk laut Händlern am Berichtstag vor allem auf die Veröffentlichung des Ergebnisses der Sitzung des geldpolitischen Rates der EZB richten. Analysten gehen davon aus, dass Präsident Jean-Claude Trichet den Leitzins von 1% auch dieses Mal als «angemessen» benennen wird. Später am Nachmittag dürften dann noch US-Konjunkturdaten die Märkte beschäftigen, heisst es im Handel.

Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI notiert um 09.30 Uhr 0,19% schwächer auf dem Stand von 6’541,42 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,21% auf 1’044,85 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,12% auf 5’877,18 Punkte.

Bei den Blue Chips hat die Raffinerie-Betreiberin Petroplus (+3,9%) ihr Quartals- bzw. Jahresergebnis bekannt gegeben, die Aktien sind Spitzenreiter. Die Zahlen übertrafen die meisten Schätzungen der Analysten, ausserdem konnten die Kreditvereinbarungen eingehalten werden und es gab positive Äusserungen zum laufenden 3-Jahres-Plan. In Analystenkreisen wird das Ergebnis in ersten Kommentaren als solide beurteilt, entsprechend sind Anschlusskäufe auszumachen. Die Aktie hat allerdings im neuen Jahr bereits – ohne die heutige Entwicklung – rund 30% zugelegt, seit Anfang Dezember letzten Jahres sind es gar 60%.

Bei den stärksten Werten sind auch Sonova (+3,3%) zu finden. Die höheren Kurse dürften mit beruhigenden Äusserungen des Konzernchefs in der Presse zum jüngst erfolgten Produkt-Rückruf (Cochlea-Implantat) zusammenhängen. «Wir kennen jetzt das Problem», sagte Valentin Chapero gegenüber der «Handelszeitung». Er sehe die Sache nun wieder «sehr entspannt», zumal sich keine weiteren Patienten mit Beschwerden gemeldet hätten.

Im Fokus stehen auch Finanztitel wie CS (-0,3%), UBS (+0,5%) oder Swiss Re (-0,5%). So haben im nördlichen Nachbarland die Deutsche Bank und der Rückversicherer Munich Re ihre (Detail-)zahlen und Angaben zum Ausblick 2011 veröffentlicht. Während erstere etwas schwächer eröffneten, legten letztere zur Eröffnung leicht zu.

Die Aktien von Swatch (-1,1%) und Richemont (-1,3%) sind auch nach den neuesten Aussenhandels- bzw. Uhrenexportzahlen (Dezember bzw. Gesamtjahr 2010) unter Druck und bei den grössten Verlierern. Laut Marktteilnehmern könnten die Gewinnmitnahmen, die nach dem exzellenten Vorjahr Anfangs 2011 begonnen haben, noch einige Zeit weitergehen. Die Titel notieren unterdessen 9 bzw. 7% unter dem Vorjahresschluss (SMI +2%).

Auch von Analystenseite gibt es wenig News. Bekannt sind zur Berichtszeit u.a. Kurszielerhöhungen für die beiden Logistiker Kühne+Nagel (neu 138 CHF, «Buy») sowie Panalpina (125 CHF, «Hold») durch die Deutsche Bank. Die beiden Titel notieren derzeit 0,3% höher bei 122,30 CHF bzw. 0,3% tiefer bei 124,00 CHF. Ausserdem hat die französische Bank Société Générale die Roche-Titel im Nachgang zu den Zahlen vom Vortag auf «Hold» von «Buy» zurückgestuft, Vontobel hat das Kursziel auf 170 CHF (von 175) gesenkt.

Der Roche-GS verlor am Mittwoch nach einer Aufholjagd zum Schluss noch 0,4%, heute notiert das Papier 1,3% tiefer bei 142,20 CHF. Novartis sind zur Zeit unverändert, das dritte SMI-Schwergewicht Nestlé legt 0,3% zu.

Im breiten Markt hat die Milchverarbeiterin Emmi (+0,4%) Jahreszahlen bekannt gegeben. Ausserdem hat das Biotech-Unternehmen Santhera (unv.) am Vorabend verlauten lassen, dass die Gespräche mit dem Konkurrenten Newron (-7,5%) nicht weitergeführt würden. Newron befindet sich laut eigenen Angaben aber weiterhin mit anderen Gesellschaften im Dialog.

Stark gesucht sind u.a. Mikron (+10%, hohe Volumen) und StarragHeckert (+9,2%), letztere nach einer Empfehlung von Vontobel. Am Schluss der Tabelle stehen – neben Newron – Looser (-3,1%), Swisslog (-2,1%) und Rieter (-1,9%). (awp/mc/ss/10)

SIX Swiss Exchange

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