CH-Eröffnung: Leichter – Roche verlieren

CH-Eröffnung: Leichter – Roche verlieren

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Donnerstag bei schwachen Vorgaben aus den USA und Asien den Kursrückgang des Vortags fortgesetzt. Neben schwachen US-Konjunkturdaten hatten auch Äusserungen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke belastet, wonach die Arbeitslosigkeit in den USA noch zu hoch und eine Erholung der US-Wirtschaft keineswegs gesichert sei.

Im Verlauf des Vormittags stehen Daten aus der EU zur Wirtschaftsstimmung und zum Geschäftsklima im März auf dem Programm. Am Nachmittag folgen aus den USA Arbeitsmarktdaten zur vergangenen Woche sowie detailliertere Zahlen zum BIP für das vierte Quartal 2011. Am Schweizer Markt gibt das erhöhte Kaufangebot von Roche für Illumina zu reden, daneben haben erneut einige SPI-Unternehmen ihre Jahreszahlen vorgelegt.

Der SMI steht um 09.30 Uhr um 0,29% tiefer auf 6’232,51 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,21% auf 954,35 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,26% auf 5’711,78 Zähler ein.

Die Roche-Titel präsentieren sich mittlerweile mit -0,9% als schwächste SMI-Titel. Der Pharmakonzern hat sein Kaufangebot für das US-Biotechunternehmen Illumina auf 51 USD von vorher 44,50 USD je Illumina-Aktie erhöht hat, was laut Analysten einer Kaufsumme von rund 6,55 Mrd USD entspricht. Die Erhöhung des Angebotes sei von vielen Marktteilnehmern erwartet bzw. befürchtet worden, heisst es in einem Kommentar.

Die Titel der Branchenkollegin Novartis (-0,2%) verlieren etwas weniger stark als der Marktdurchschnitt. Die schwergewichtigen Nestlé verlieren 0,1%. Die Titel hatten bereits am Vortag nach einer UBS-Studie nachgegeben, in welcher der zuständige Analyst das Kurspotenzial des Nahrungsmittelriesen derzeit als erschöpft ansieht.

Die zyklischen Titel zeigen sich etwas fester. So stehen ABB im 0,4% im Plus, während Adecco 0,1 über dem Vortagesschluss notieren nach. Schindler können gar 0,8% zulegen. Holcim verlieren dagegen um weitere 0,3%, nachdem die Titel bereits in den vergangenen beiden Tagen nach der Emission neuer Aktien hatten Abgaben hinnehmen müssen.

Ebenfalls im Plus notieren die Uhrenwerte Swatch (+0,2%), während Richemont (-0,3%) nachgeben. In einer Studie zum Luxusgütersektor sehen die Analysten von Barclays beide Konzerne gut positioniert, um langfristig vom strukturellen Wachstum in den Emerging Markets zu profitieren. Die Swatch-Titel wiesen indes das grösste zyklische Risiko im Sektor aus. Die Analysten stufen beide Titel bei angehobenen Kurszielen unverändert mit «Equalweight» ein.

In schwacher Verfassung präsentieren sich im frühen Handel die Finanzwerte. Bei den Grossbanken geben UBS nach der Schwäche des Vortages weitere 0,1% nach und CS verlieren 0,3%. Julius Bär stehen ebenfalls 0,1% im Minus, obwohl die Analysten von Citigroup die Titel verteidigen. Aufgrund der Sorgen um den Steuerstreit mit den USA und dem verlangsamten Aktienrückkauf sei das längerfristige Ertragspotenzial in den Hintergrund gerückt, meinen die US-Analysten.

Bei den Versicherern zeigen sich Swiss Re (-0,7%) schwach, aber auch Swiss Life (-0,6%) setzen den Abwärtstrend des Vortages fort. Zurich notieren 0,4% tiefer.

Die stärksten Avancen im SMI/SLI weisen Nobel Biocare (+1,7%), die von Übernahmefantasien beflügelt werden dürften – Tendenz steigend. Der Verwaltungsratspräsident des Dentalimplantateherstellers, Rolf Watter, hat in einem Zeitungsinterview seine Vorstellungen bekanntgegeben, ab welchen er über einen Verkauf des Unternehmens verhandeln würde.

Im breiten Markt hat die Milchverarbeiterin Emmi (Aktien -0,9%) einen leichten Gewinnrückgang für 2011 vermeldet. Die Dividende bleibt unverändert. Die Zahlen lagen im Rahmen der Konsensschätzungen, allerdings hatte Emmi bereits im Februar erste Angaben zu seinen Gewinnzahlen abgegeben. Das Lagerlogistik-Unternehmen Kardex (Aktien +4,1%) hat es im vergangenen Jahr zurück in die Gewinnzone geschafft. Die Aktionäre müssen aber erneut auf eine Dividende verzichten.

Verluste müssen dagegen Repower (-2,0%) hinnehmen, nachdem der Bündner Energiekonzern einen um 30% gesunkenen Jahresgewinn ausgewiesen hat. Die Aktionäre erhalten eine niedrigere Dividende als im Vorjahr. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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