CH-Eröffnung: SMI tendiert in impulsarmen Handel seitwärts

CH-Eröffnung: SMI tendiert in impulsarmen Handel seitwärts

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit kaum veränderten Kursen in die neue Börsenwoche gestartet. Die Vorgaben aus den USA und Asien seien gut, allerdings könnten die Anleger nach der sehr guten vergangenen Woche am nun Gewinne mitnehmen, meinen Händler. In der Vorwoche hat der Leitindex SMI um 4% stark zugelegt und ist dabei wieder über die Marke von 6’200 Punkten geklettert. Von Unternehmensseite gibt es am Montag kaum wichtige Nachrichten und auch konjunkturseitig dürfte es ruhig bleiben. In den USA bleiben nämlich die Börsen am Independence Day feiertagsbedingt geschlossen.

Insgesamt sprechen Händler von einer guten Stimmung an den Börsen. Dabei dürften die Nachrichten aus Griechenland weiter als Stütze dienen. Die Euro-Finanzminister haben übers Wochenende für das hoch verschuldete Land einen neuen Kredit in Höhe von 12 Mrd EUR freigegeben. Das Geld soll bis Mitte Juli in Athen eintreffen – gerade rechtzeitig, um die drohende Pleite abzuwenden. Allerdings bleiben die Unsicherheiten betreffend Griechenland gross. So hat die Ratingagentur Standard & Poor’s angedeutet, dass die beiden französischen Vorschläge für die Verlängerung von Laufzeiten griechischer Staatsanleihen als teilweiser Zahlungsausfall gewertet werden könnte.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,04% tiefer auf 6’235,03 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil leicht um 0,01% auf 973,47 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,03% auf 5’733,41 Zähler.

Bei den Blue Chips haben die Gewinner in ihrer Anzahl leicht die Oberhand. Dabei notieren einige Finanzwerte wie Swiss Life (+0,9%) oder Julius Bär (+1,2%) klar fester. In den Sektorgrössen ZFS (-0,4%), Swiss Re (-0,6%), UBS (-0,7%) oder Credit Suisse (-0,3%) werden dagegen Gewinne mitgenommen. Die Analysten von Merrill Lynch haben in einer Studie zu der Bankbranche für Julius Bär, UBS und CS die Kursziele leicht nach unten angepasst.

Weit vorne im Tableau stehen auch einige konjunkturabhängige Titel. So steigen Richemont um 0,7%, Sonova um 0,9% oder Nobel Biocare gar um 1,6%. Bei Nobel Biocare soll der gegenwärtige Präsident und CEO von Synthes (Aktie: -0,1%), Michel Orsinger, das Präsidium von Heino von Prondzynski übernehmen. Der aktuelle VR-Präsident hat seinen Rücktritt angeboten. Analysten zeigen sich über das Engagement von Orsinger beim Zahnimplantatehersteller erfreut, da er über ausgezeichnete Kenntnisse im Medizinaltechnologiemarkt verfüge und das Unternehmen weiterbringen könne.

ABB steigen um 0,5%. Der Konzern hat zu Wochenbeginn die Übernahme des schwedischen Herstellers von Qualitätskontroll- und Prozessoptimierungslösungen Lorentzen & Wettre angekündigt. Der Kaufpreis für das Unternehmen liege bei 119 Mio USD, so ABB.

Derweil tendieren die Indexschwergewichte Novartis (-0,1%) und Nestlé (unv.) kaum verändert. Gemäss einem Bericht des «Wall Street Journal» plant Nestlé die Übernahme des chinesischen Süsswarenherstellers Hsu Fu Chi International. Derweil hat Novartis im zweiten Anlauf die Zulassung für sein Lungenmedikament Arcapta Neohaler in den USA bekommen. Roche geben um 0,2% nach.

Auf der Verliererseite stehen Givaudan (-1,2%) weit hinten. Citigroup hat das Rating auf «Hold» von zuvor «Buy» gesenkt. Die Experten senkten aufgrund des starken Frankens die Gewinnaussichten deutlich. Derweil reduzierte die CS das Kursziel für Givaudan.

Im breiten Markt reagieren die Aktien von Swissmetal (+9,8%) stark auf die angekündigten Veränderungen an der Unternehmensspitze. Der bisherige Konzernchef Olaf Schmidt-Park wird per sofort durch Patrick Huber-Flotho ersetzt, der als Delegierter des Verwaltungsrats amtet.

Bei Coltene (Aktie: -2,9%) verlässt CEO Andreas Meldau das Unternehmen früher als bisher angekündigt. VR-Mitglied Erwin Locher wird die Führung und die Geschäftsleitungsaufgaben übernehmen, bis ein neuer CEO ernannt wird. Bei Goldbach (-1,8%) verlässt der Finanzchef Mario Hrastnig das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Seine Nachfolge bleibt offen.

Derweil hat die Spitalgruppe Genolier (noch ungehandelt) der genossenschaftlich organisierten Solothurner Privatklinik Obach ein vorläufiges Kaufangebot unterbreitet. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

 

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