CH-Eröffnung: Wegen Roche kaum verändert

CH-Eröffnung: Wegen Roche kaum verändert

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt setzt sich am Donnerstag die freundliche Tendenz des Vortages fort. Gute Vorgaben aus den USA und Asien lassen ein Grossteil der Aktien in die Höhe steigen, allen voran Zykliker und Banken. Ausserdem stimme die jüngste Entwicklung um den geplanten Schuldenschnitt in Griechenland optimistisch, heisst es im Handel. Dass der Leitindex SMI sich kaum bewegt ist einzig und allein auf Roche zurückzuführen, deren Genussscheine ex-Dividende gehandelt werden. Das Schwergewicht drückt umgerechnet mit gut 30 Punkten auf den Index. Ohne diesen Abschlag läge der SMI klar im Plus.

In Griechenland haben private Gläubiger noch bis am Abend die Gelegenheit, sich dem freiwilligen Schuldenschnitt anzuschliessen. Es gebe Hinweise, dass eine Mehrheit der Gläubiger dies tun werde, hiess es. Ob Athen zumindest in die Nähe der angestrebten Zustimmungsquote von 90% kommt, bleibt indes offen. Positive Signale gehen auch von der japanischen Wirtschaft aus, die zuletzt weniger stark geschrumpft ist als befürchtet. Am Nachmittag wird die EZB über die Geldpolitik informieren und Einschätzungen zur Konjunkturentwicklung in Europa abgeben. Aus den USA werden im Vorfeld des monatlichen Arbeitsmarktberichts vom Freitag zunächst die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe erwartet.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,01% tiefer bei 6’101,66 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert um 0,34% höher auf 932,48, und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt um 0,55% auf 5’597,79 Zähler. Im SPI werden die Dividendenabgänge nicht herausgerechnet.

Die Roche-Genussscheine prägen das Bild am Schweizer Markt mit einem Minus von 3,6% respektive 5,70 CHF auf 154,90 CHF. Roche werden jedoch mit 6,80 CHF ex-Dividende gehandelt und würden ohne diesen Abschlag somit klar fester notieren.

Geberit geben nach Jahreszahlen um 1,0% nach. Der Sanitärtechnikkonzern habe für 2011 ein gemischtes Zahlenset vorgelegt, was nun Gewinnmitnahmen auslöse, meinen Händler. Auch Nobel Biocare (-0,6%) stehen unter Druck. Beim Dentalimplantatehersteller verzichtet Synthes-Chef Michel Orsinger überraschend auf das ihm angebotene Präsidentenamt. Er werde wegen bevorstehenden beruflichen Verpflichtungen nur als reguläres VR-Mitglied kandidieren, teilte Nobel Biocare mit. Swisscom verlieren 0,9% und Logitech 0,4%.

Ansonsten stehen ein Grossteil der SMI/SLI-Titel im Plus. Julius Bär (+1,3%) klettern erneut in die Höhe. Die sich abzeichnende Lösung im Steuerstreit zwischen der Schweiz und den USA scheinen die Bär-Titel zu beflügeln. Zudem gab es aus Deutschland positive Signale zu dem mit der Schweiz geplanten Steuerabkommen. Auch Credit Suisse und UBS steigen mit 1,9% und 1,1% deutlich. Exane BNP hat die Kurszielschätzungen für beide Titel leicht angehoben, die Citigroup hat das CS-Kursziel derweil stark erhöht und hält am «Buy»-Rating fest.

Weiter gewinnen einige konjunkturabhängige Aktien dazu. So steigen Schindler um 1,1%, Adecco um 1,3% oder Transocean um 1,5%. Bei den defensiven Schwergewichten gewinnen Nestlé 0,5%. Kaum verändert tendieren dagegen Novartis (+0,1%). Offenbar ist der Pharmakonzern an der Tiermedizin-Sparte von Pfizer interessiert. Zudem hat Merrill Lynch die Titel auf die «Least Preferred»-Liste genommen.

Im breiten Markt schlägt der Maschinenbauer Schweiter (Aktie: +1,9%) den Anlegern eine höhere Dividende und die Ausgabe von Gratisaktien vor. Auf der Gegenseite brechen die Papiere des Laborausrüsters Tecan um 8,1% ein. Analysten bemängeln im Zahlenausweis den verhaltenen Ausblick sowie die Verzögerung bei wichtigen Projekten. Zahlen legten auch das Messtechnikunternehmen Inficon (+1,1%) oder die Elektronik-Industriegruppe Cicor (noch ungehandelt) vor.

Am Vorabend hatte der Handysoftware-Hersteller Myriad (-2,5%) das Übernahmeangebot an die Aktionäre der britischen Synchronica erhöht. BKW (-5,8%) bauen die Verluste des Vortages aus. Auslöser der Abgaben ist der negative Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts zum AKW Mühleberg, das voraussichtlich nur noch bis Juni 2013 eine Bewilligung erhält.

Weiter hat der Handelskonzern DKSH Angaben zum geplanten Börsengang gemacht. Die Aktie soll am 21. März erstmals an der SIX Swiss Exchange gehandelt werden. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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