CH-Schluss: Deutlich im Plus

CH-Schluss: Deutlich im Plus

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Mittwoch, gestützt von Plänen des IWF zur Bekämpfung der Schuldenkrise im Euroraum, deutlich zugelegt. Nachdem der Börsentag noch in der Minuszone begonnen hatte, drehten im Verlauf des Vormittags die Indizes nach den ersten Meldungen zur Aufstockung der IWF-Kreditfazilitäten ins Plus und stiegen am Nachmittag noch einmal deutlich an.

Der IWF hatte am Mittwochnachmittag die Meldungen bestätigt, dass er seine Kreditfazilitäten um bis zu 500 Mrd USD ausweiten will. Im Zweifelsfall stünden damit mehr Gelder zur Verfügung, um in Not geratenen Ländern mit Hilfen beizustehen, kommentierte ein Marktbeobachter. Positiv notiert wurde an den Börsen zudem, dass Portugal bei einer Geldmarktauktion problemlos neue Mittel aufnehmen konnte. Von Unternehmensseite gab es in der Schweiz nur wenige Neuigkeiten.

Der SMI gewann am Ende 0,99% auf 6’116,23 Punkte und schloss damit nahe am Tageshoch. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,02% auf 914,31 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,93% auf 5’516,19 Zähler.

Unter den SMI-/SLI-Titeln konnten Transocean (+2,6%) und die Titel des Logistikers Kühne+Nagel (+2,2%) die stärksten Avancen aufweisen. Deutlich zulegen konnten zudem die zyklischen Swatch (+1,6%) sowie die Titel der Branchenkollegin Richemont (+1,6%). Auch weitere zyklische Werte zogen am Nachmittag deutlich an: So schlossen ABB 1,2% und Adecco 1,0% über dem Vortagesschluss.

Die Bankentitel erhielten Unterstützung vom Abschluss von Goldman Sachs. Zwar war der Gewinn der US-Investmentbank 2011 um zwei Drittel eingebrochen, die Experten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. CS schlossen um 1,6% zu und UBS gewannen noch 1,0%.

Die Titel der Privatbank Julius Bär (+1,4%) gehörten den ganzen Tag zu den stärksten Werten. Der CEO der Privatbank hatte sich in einem Zeitungsinterview zurückhaltend zu einer Akquisition in der Schweiz geäussert, nachdem die Bank Bär bei der Bank Sarasin nicht zum Zug gekommen war. Ob die Aktionäre nun von der gut gefüllten Kasse stärker profitieren, liess er offen.

Nestlé (+1,2%) wurden von einer positiven Einschätzung der Analysten der HSBC gestützt, die die Papiere auf ‹Overweight› von ‹Neutral› hochstuften. Ebenfalls von einer positiven Analysteneinschätzung profitierten Swisscom (+1,5%): Die Deutsche Bank stufte die Titel auf «Buy» von bisher «Hold» hoch.

Bei den Pharmawerten konnten Actelion (+1,3%) zulegen. Die Analysten von Jefferies bekräftigten ihr Rating «Buy» für die Titel. Unter dem Marktdurchschnitt legten Roche (+0,8%) zu, obwohl die Merrill Lynch-Analysten ihr Rating «Buy» bei einem höheren Kursziel bestätigten. Novartis stiegen mit +0,6% langsamer als der Markt zu. Der Konzern hat eine Zulassung in China für das Augenheilmittel Lucentis erhalten und lanciert in dem ostasiatischen Land das Diabetes-Medikament Galvus.

Unter dem Vortag schlossen bei den Bluechips einzig Clariant (-0,8%). Der Chemiekonzern strukturiert seine Verbindlichkeiten weiter um und hat einen Eurobond mit einem Volumen von 500 Mio EUR und einer Laufzeit von fünf Jahren begeben. Vontobel bewertete die Fähigkeit des Konzerns zu günstigen Konditionen Geld aufzunehmen als positiv.

Am breiten Markt verloren Looser 0,2%. Das Unternehmen hat 2011 einen Umsatzrückgang um 5,3% erlitten. Analysten sprechen in ersten Einschätzungen von einer stärker als erwarteten Verlangsamung des Geschäfts im Schlussquartal. Positive Umsatzzahlen konnte der Werbevermarkter Goldbach Group (Aktien +3,0.%) vorlegen. Die Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen insbesondere über das gut laufende TV-Geschäft erfreut.

Auch Orascom Development (+3,9%) legten klar zu, nachdem der Immobilienentwickler Kreditvereinbarungen in der Höhe von insgesamt 125 Mio CHF abgeschlossen hat. Zusammen mit den Barmittelreserven und anderen Kreditlinien sei die Finanzierung der Gruppe 2012 sichergestellt, hiess es. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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