CH-Schluss: Fester

CH-Schluss: Fester

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Dienstag fester geschlossen, jedoch klar unter dem Tageshoch. Gute Konjunkturdaten aus Europa hätten das Geschäft belebt, hiess es unter Marktbeobachtern. Auch die Wachstumsverlangsamung in China ist zuvor gut weggesteckt worden, war doch eine deutlichere Abschwächung befürchtet worden. Die Abstufung des Euro-Rettungsfonds EFSF durch die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Märkte ebenfalls kaum beeindruckt. Mit dem Verlust der Top-Bonität sei gerechnet worden, hiess es weiter.

Auf die mit Spannung erwartete Auktion von Geldmarktpapieren des EFSF mit sechsmonatiger Laufzeit über 1,5 Mrd EUR hatte der Markt kaum reagiert und nur wenige Indexpunkte gewonnen. Die Rendite der gut dreifach überzeichneten Papiere liegt bei 0,266%. Ebenfalls kaum Reaktionen löste der Empire State Index aus den USA für den Januar aus, welcher stärker als erwartet gestiegen ist. Hingegen stimmte der unerwartet stark gestiegene ZEW-Indikator in Deutschland die Marktteilnehmer optimistisch. Die Zahlen deuteten darauf hin, dass sich die Konjunktur in Deutschland nicht mehr weiter abschwächt, sondern sich zu stabilisieren beginnt.

Der SMI gewann 0,41% auf 6’056,17 Punkte. Damit schloss der Leitindex allerdings unter dem Tageshoch auf 6’073 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,57% auf 905,11 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,46% auf 5’465,62 Zähler.

Unter den SMI-/SLI-Titeln standen die Aktien des Warenprüfkonzerns SGS im Blickfeld. SGS (+1,5%) hat mit dem Abschluss 2011 die Konsens-Erwartungen der Analysten ausser beim EBIT und Reingewinn leicht übertroffen. Zudem hat das Management ein neues Aktienrückkaufprogramm aufgelegt und erwartet für das laufende Rechnungsjahr ein starkes Umsatzwachstum.

Die prozentual grössten Avancen im SMI/SLI-Tableau verbuchten angesichts der Konjunkturdaten Zykliker wie Nobel Biocare (+3,0%) und Clariant (+3,2%). Holcim (+2,2%) waren nach den Abgaben des Vortages im Zuge von Wertberichtigungen wieder gesucht.

Beim Hörsystem-Hersteller Sonova (Aktie +0,7%) will sich Hauptaktaktionär Andy Rhis über die kommenden sechs bis neun Monate von weiteren Aktien trennen. Die Beteiligung soll auf 7 bis 8% von bisher rund 9% gesenkt werden, was anfänglich noch für einen leichten Verkaufsdruck gesorgt hatte.

Aus dem Finanzbereich waren vor allem die Grossbankvaloren CS (+3,0%) auf tieferem Niveau wieder klar gefragt; Julius Bär gewannen noch 0,4%. während UBS derweil unverändert schlossen. Bei den Versicherern zogen Swiss Life (+1,3%) deutlicher und ZFS (+0,4%) sowie Bâloise (+0,3%) verhalten an. Swiss Re (-0,3%) verliessen den Handel indessen im Minus. In den USA hatte während der zweiten Handelshälfte die Citigroup unter den Erwartungen liegende Viertquartalszahlen publiziert. Konkurrent Wells Fargo lieferte derweil ein Zahlenset ab, dass die Schätzungen der Analysten klar überbot. Insgesamt zeigten sich die hiesigen Finanztitel wenig beeindruckt.

Unter den defensiven Index-Schwergewichten notierten Novartis (+0,7%) und Nestlé (+0,4%) höher, während Roche (-0,6%) sich nach Gewinnmitnahmen etwas tiefer zeigten.

Richemont (-0,7%) gaben einen Teil ihrer Kursgewinne des Vortages (+2,8% im Zuge guter Umsatzzahlen) infolge von Gewinnmitnahmen wieder preis. Die Papiere des Branchennachbarn Swatch (+0,3%) legten leicht zu.

Im breiten Markt standen nach Umsatzzahlen vor allem Galenica, Barry Callebaut und Komax im Fokus. Galenica (-1,5%) hat zwar die Konsens-Umsatzerwartungen leicht unterschritten, die Gewinnprognose hingegen bestätigt. Barry Callebaut (-0,5%) lag ebenfalls leicht unter den Konsens-Erwartungen, bestätigt aber auch die bisherigen Zielsetzungen. Demgegenüber überraschte Komax (+4,4%) beim Auftragseingang und Umsatz positiv.

Weiter meldete der Baukonzern Implenia (+2,0%) einen Totalunternehmerauftrag zum Bau des höchsten Gebäudes im Kanton Zug im Volumen von rund 63 Mio CHF im Grundausbau. Die Aktien des Dentalbedarf-Unternehmens Coltene (+0,3%) profitierten nur leicht von der Ernennung von Martin Schaufelberger zum neuen CEO. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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