CH-Verlauf: Freundlich dank Griechenland-Hoffnungen

CH-Verlauf: Freundlich dank Griechenland-Hoffnungen

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Donnerstagmittag nach einer verhaltenen Eröffnung freundlich. Der Optimismus hinsichtlich eines Zustandekommens des Schuldenschnitts für Griechenland beflügelt die Aktien europaweit, wobei vor allem die Titel von Zyklikern und Banken höher notieren. Gebremst wird der Schweizer Markt bzw. der SMI von Abgaben der Roche-Titel, die ex-Dividende gehandelt werden.

In Griechenland haben private Gläubiger noch bis am Abend die Gelegenheit, sich dem freiwilligen Schuldenschnitt anzuschliessen. «Da wird derzeit einiges antizipiert», sagte ein Händler. Nach Einschätzung griechischer Experten mit guten Kontakten zum Finanzministerium soll die Zustimmungsquote derzeit bei 60% liegen, dürfte aber bis am Abend auf über 75% ansteigen. Am Nachmittag könnten noch Arbeitsmarktzahlen aus den USA den Markt bewegen.

Der Swiss Market Index (SMI) steigt bis um 12.10 Uhr um 0,53% auf 6’135,03 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert um 0,9% höher auf 937,68 Stellen, und der breite Swiss Performance Index (SPI), bei dem der Dividendenabgang von Roche keinen Einfluss hat, steigt um 1,13% auf 5’630,07 Zähler.

Zu den stärksten Titeln im SMI/SLI gehören die Bankenwerte, die auch europaweit zu den grössten Gewinnern zählen. Am Schweizer Markt legen CS (+2,5%) deutlich zu. Die Citigroup hat das Kursziel für die Titel stark erhöht und hält am «Buy»-Rating fest. UBS liegen 2,2% im Plus. Julius Bär (+1,1%) dürften auch Unterstützung von den positiven Signalen aus Deutschland zu dem mit der Schweiz geplanten Steuerabkommen erhalten.

Deutlich im Plus liegen auch einige konjunkturabhängige Aktien. So verbuchen Adecco am Mittag mit +2,6% die stärksten Gewinne. Schindler steigen um 2,3%, Transocean um 2,0% und auch ABB (+1,5%) können deutlich zulegen. Die Titel des Uhrenkonzerns Swatch (+2,2%) liegen am Eröffnungstag der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld mit +2,2% ebenfalls deutlich im Plus.

Bei den defensiven Schwergewichten gewinnen Nestlé mit 1,0%. In Grenzen hält sich der Anstieg dagegen bei Novartis (+0,3%). Die Analysten von Merrill Lynch haben die Titel auf ihre «Least Preferred»-Liste genommen. Laut einem Zeitungsbericht ist der Pharmakonzern an der Tiermedizin-Sparte von Pfizer interessiert und hat ein Angebot vorgelegt.

Im Minus notieren Nobel Biocare (-1,8%). Beim Dentalimplantatehersteller verzichtet Synthes-Chef Michel Orsinger überraschend auf das ihm angebotene Präsidentenamt. Er werde wegen bevorstehenden beruflichen Verpflichtungen nur als reguläres VR-Mitglied kandidieren, teilte Nobel Biocare mit. Zu den weiteren Verlieren unter den Blue Chips gehören die defensiven Swisscom (-0,4%). Geberit notieren nach Jahreszahlen unverändert.

Nominell die grössten Verlierer sind die Roche-Genussscheine mit einem Minus von 2,6% respektive 4,20 CHF auf 156,40 CHF. Roche werden jedoch mit 6,80 CHF ex-Dividende gehandelt und würden ohne diesen Abschlag somit klar fester notieren.

Im breiten Markt setzen Oerlikon (+5,1%) ihren Kursanstieg bei hohen Volumen fort und erreichen damit neue 12-Monats-Höchstwerte. Im Nachgang zu den Jahreszahlen hat auch die UBS ihr Kursziel für die Aktien des Industriekonzerns erhöht. Auch die gebeutelten Meyer Burger-Titel (+4,8%) legen deutlich zu.

Schweiter avancieren nach Jahreszahlen 1,6% zu. Der Maschinenbauer schlägt den Anlegern eine höhere Dividende und die Ausgabe von Gratisaktien vor. Zahlen haben auch das Messtechnikunternehmen Inficon (+0,9%) oder die Elektronik-Industriegruppe Cicor (+0,8%) vorgelegt.

Auf der Gegenseite brechen die Papiere des Laborausrüsters Tecan um 10,0% ein. Analysten bemängeln im Zahlenausweis den verhaltenen Ausblick sowie die Verzögerung bei wichtigen Projekten. BKW (-10,1%) setzen den Sinkflug des Vortages fort. Auslöser der Abgaben ist der negative Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts zum AKW Mühleberg, das voraussichtlich nur noch bis Juni 2013 eine Bewilligung erhält.

Am Vorabend hatte der Handysoftware-Hersteller Myriad (-3,8%) das Übernahmeangebot an die Aktionäre der britischen Synchronica erhöht. Zudem hat der Handelskonzern DKSH Angaben zum geplanten Börsengang gemacht. Die Aktie soll am 21. März erstmals an der SIX Swiss Exchange gehandelt werden. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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