CH-Verlauf: Freundlicher Markt – Defensive bremsen

CH-Verlauf: Freundlicher Markt – Defensive bremsen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt kann bis zum Donnerstag Mittag seine Gewinne ausbauen. Schwung verlieh die erfolgreiche Anleihen-Auktion von Spanien und Italien: Spanien sammelte sogar doppelt so viel Kapital ein wie geplant – und dies bei rückläufiger Rendite. Ebenso refinanzierte sich Italien zu deutlich günstigeren Konditionen am Geldmarkt. In Händlerkreisen wird dies als ein ermutigendes Zeichen gewertet. Die Investoren lassen sich von der Schuldenkrise in Europa nicht mehr zurückhalten, hiess es.

Im Schweizer Aktienmarkt bremsen die defensiven Schwergewichte die freundliche Entwicklung etwas. Im weiteren Tagesverlauf erwarten Händler keine grösseren Impulse mehr. Zwar sei davon auszugehen, dass die Zahlen zu den Detailhandelsumsätzen und den Lagerbeständen aus den USA, die am Nachmittag veröffentlicht werden, keine schlechten Neuigkeiten bringen. Doch den Handel werde dies kaum beeinflussen.

Der SMI steigt bis um 12.00 Uhr um 0,54% auf 6’040,19 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,95% auf 899,39 und der breite Swiss Performance Index (SPI) verbessert sich um 0,58% auf 5’444,33 Zähler.

Geberit (+0,9%) legte am Morgen die Zahlen zum Geschäftsjahr 2011 vor und traf bei rückläufigem Umsatz die Erwartungen der Analysten. Die Reingewinnprognose wurde bestätigt. Weiter erwartet das Unternehmen eine EBITDA-Marge im oberen Bereich des Zielkorridors. Mehrheitlich waren die Marktteilnehmer aber aufgrund der soliden Umsatzentwicklung im vergangenen Quartal von einer Anhebung der EBITDA-Prognose ausgegangen.

Bei den defensiven Index-Schwergewichten notieren die Novartis-Aktien unverändert. Die Freiwilligkeit des Produktionsstopps in den USA scheint fraglich, da während einer Inspektion der betroffenen Produktionseinrichtungen durch die FDA im Sommer 2011 erhebliche Mängel festgestellt wurden, wie Presseberichten zu entnehmen ist.

Roche (+0,3%) profitieren von der Zulassung eines Blutüberwachungssystems durch die US-Gesundheitsbehörde FDA nicht wirklich und Nestlé (-0,4%) geben nach einem positiven Handelsstart wieder ab.

Gesucht sind am Berichtstag vor allem Finanztitel. Julius Bär (+1,0%), Credit Suisse (+2,2%), UBS (+2,9%) und Swiss Re (+1,6%) notieren dank der Entspannung an den Märkten deutlich fester. Zurich Financial Services (+1,3%) hatten am Vorabend am Markt Hybridkapital in Form von Capital Notes über 500 Mio USD platziert.

Stark zeigen sich auch zyklische Werte wie Adecco (+1,4%), ABB (+1,1%), Logitech (+1,4%) und Holcim (+1,4%). Der Baustoffkonzern sieht Potential für Wachstum vor allem in den aufstrebenden Wirtschaften Asiens, Lateinamerikas, dem Nahen Osten und Osteuropa aus, wie einer Präsentation zu entnehmen ist.

Actelion (+3,4%) präsentieren sich heute erneut in der Pluszone. Der Biopharmakonzern musste vorgestern Federn lassen, nachdem bekannt geworden war, dass unerwartete Rückstellungen die finanzielle Entwicklung des Unternehmens belasten.

Swatch (+1,6%) erholen sich von den Kursverlusten vom Vortag. Gleiches gilt für die Titel des Branchennachbarn Richemont (+1,3%). Die Aussagen des Piaget-CEO’s in der Presse, denen zufolge mit einer Umsatzsteigerung in 2012 gegenüber dem laufenden Geschäftsjahr von über 10% zu rechnen wäre, stützen.

Im breiten Markt übertraf Sulzer (+5,4%) mit den ebenfalls am Morgen publizierten Zahlen zum Bestellungseingang die Erwartungen. Die Analysten zeigen sich in ihren Kommentaren durchaus zufrieden. Das Unternehmen geht auch für 2012 von einem moderaten Wachstum des Bestellungseingangs aus.

Petroplus (+27,7%) fallen im frühen Donnerstags-Handel mit grossen Avancen auf. Die Gesellschaft vermeldete am Vorabend, dass sie mit den Kreditgebern der revolvierenden Kreditfazilität eine «temporäre» Übereinkunft getroffen habe.

Implenia (+2,6%) wurden von der WEKO neben 16 weiteren im Kanton Aargau tätigen Baufirmen gebüsst. Die Busse wegen unzulässiger Submissionsabsprachen über Preise und die Aufteilung von Märkten beträgt für Implenia 0,59 Mio CHF. Eine weitere Untersuchung betreffend dem Strassen- und Tiefbau im Kanton Zürich laufe noch. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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