CH-Verlauf: Leicht fester – Entspannung um Griechenlandkrise

CH-Verlauf: Leicht fester – Entspannung um Griechenlandkrise

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Donnerstag zur Mittagszeit weiterhin leicht fester. Gestützt wird das Sentiment an den Börsen von der Zustimmung des griechischen Parlamentes zum Sparpaket der Regierung, was bereits am Vortag zu einer deutlichen Erholung geführt hatte. Indes fehlen weitere Impulse, so dass die Erholungsbewegung im Verlauf des Vormittags an Schwung verloren hat. Bremsend für den SMI wirkt sich zudem die Schwäche der Roche-Titel aus, welche von einem negativen Bescheid eines FDA-Ausschusses belastet werden.

Am Berichtstag stehen ausserdem mehrere Makrodaten auf dem Programm. Am Vormittag wurden die EU-Verbraucherpreise für den Juni veröffentlicht, welche etwas weniger stark stiegen als erwartet. Am Nachmittag stehen in den USA die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der Chicagoer Einkaufsmanagerindex für den Juni auf dem Programm.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 12.00 Uhr 0,11% höher auf 6’108,28 Punkten (bisheriges Tageshoch 6’128). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil um 0,29% auf 952,33 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,23% auf 5’617,87 Zähler.

An der Spitze des SMI/SLI-Tableaus stehen weiterhin Lonza (+4,0%). Das Chemie-Unternehmen erwartet einen negativen Währungseinfluss von 60 bis 70 Mio CHF. Um dem zu begegnen, soll vorübergehend die Arbeitszeit im Werk in Visp erhöht werden, da der Gewinn am Standort stark unter Druck stehe. Anleger würden sich aber erleichtert zeigen, da sich der starke Franken nicht so sehr bemerkbar mache wie befürchtet, so Marktbeobachter.

Mit Gewinnen zeigen sich auch Finanztitel, die weiterhin von der Entspannung um die Griechenlandkrise profitieren. Hier gewinnen vor allem die Assekuranzwerte Swiss Life (+2,3%), welche im Tableau auf dem zweiten Platz firmieren, sowie ZFS (+1,4%) und Swiss Re (+1,4%) zu. Bei den Bankentiteln verteuern sich CS um 0,7%, UBS um 0,6% und Julius Bär um 1,2%. Die Credit Suisse dürfte Medienberichten zufolge bis zu 600 Stellen in ihrer Investment Bank abbauen.

Belastet wird der SMI aber von der deutlichen Schwäche der Pharma-Schwergewichte Roche (-1,1%). Bei Roche hat ein FDA-Gremium gegen Avastin gestimmt. Der Ausschuss der US-Gesundheitsbehörde sieht bei dem Medikament keinen ausreichenden klinischen Nutzen bei der Behandlung von Brustkrebs und stimmte gegen die Verwendung des Medikaments. In der EU erhielt Roche jedoch eine erweiterte Zulassung für Avastin bei metastasierendem Brustkrebs in Kombination mit Xeloda.

Novartis (unv.) vermeldete positive Resultate zu einer Phase-III-Studie (GLOW2) bei NVA237 für die Lungenkrankheit COPD. Die Resultate der Studie würden darauf hindeuten, dass Ende 2011 die regulatorische Zulassung beantragt werden kann.

Nicht so stark zeigen sich die Zykliker, bei denen Kühne + Nagel (+2,1%) die Führung übernehmen. ABB (-0,1%) und Adecco (+0,2%) notieren in der Nähe des gestrigen Schlusskurses, während Holcim 0,2% tiefer stehen. Bei letzteren hat die Deutsche Bank das Kursziel auf 65 (68) CHF angepasst, die Einstufung «Hold» indes bestätigt. Der europäische Bausektor befinde sich im Abwärtstrend, heisst es bei der Bank. Mit Abschlägen zeigen sich auch die Luxusgüteraktien Richemont (-0,8%) und Swatch (-0,8%).

Weitere Unternehmensnachrichten gab es im breiten Markt, etwa von Barry Callebaut (-0,2%). Der Schokoladeproduzent hat die Verkaufsmenge in den ersten neun Monaten 2011 (per Ende Mai) um 7,3% gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten fast punktgenau getroffen. Nach anfänglichem Plus fiel die Aktie aber zurück.

Ein Update lieferte auch Panalpina (+0,7%) anlässlich des heutigen Investorentages. Demnach setzt der Logistiker auf nachhaltiges, profitables Wachstum und strebt eine EBITDA-Marge von 20% bis zum Jahr 2014 an. In den Bereichen Luft- und Seefracht sowie Logistik soll zudem das Marktwachstum übertroffen werden.

An die Spitze des Gesamtmarktes stellen sich Walter Meier (+9,7%), gefolgt von Mindset (+7,7%) und Myriad (+6,3%). Die grössten Abgaben verzeichnen New Value (-3,9%), aber auch Junfraubahn-Titel (-3,3%) werden verkauft. (awp/mc/ss)

SIX Swiss Exchange

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert