CH-Verlauf: Weiter im Minus – Bankenwerte unter Druck

CH-Verlauf: Weiter im Minus – Bankenwerte unter Druck

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Donnerstagmittag weiter im Minus. Das Handelsgeschehen sei allerdings «sehr, sehr ruhig» und die Umsätze entsprechend bescheiden, kommentierte ein Händler. Die Grundstimmung sei aber nicht schlecht, nachdem die Unruheherde im Nahen Osten wie auch die Japan-Katastrophe etwas aus dem Blickfeld der Anleger gerückt sei.

Zu den stärksten Verlierern zählen die Bankenwerte, die europaweit wegen der Ergebnisse des irischen Bankenstresstests unter Druck stehen. Am Nachmittag könnten noch US-Daten einige Impulse geben: Unter anderem dürften die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Hinweise auf den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag geben können.

Um 12.00 Uhr notiert der SMI um 0,34% tiefer auf 6’376,82 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,2% auf 1’019,01 Zähler und der breite Gesamtmarkt (SPI) verliert 0,29% auf 5’805,18 Punkte.

Die stärksten Verluste im SMI erleiden CS (-1,3%) während UBS um 0,9% nachgeben. Noch etwas stärker verlieren bis am Mittag die im SLI notierten Logitech (-1,6%), wobei im Handel von Abgaben angelsächsischer Anleger gesprochen wird. Zu den Verlieren gehören auch Transocean (-0,8%), nachdem die Papiere am Vorabend in New York 1,4% verloren hatten.

Zudem sorgen Verluste in den defensiven Werten dafür, dass die Schweizer Indizes etwas schlechter als die europäischen Leitbörsen abschneiden. So verlieren Nestlé 0,6%, während Roche um 0,2% und Novartis um 0,3% tiefer notieren. Bei Novartis würden die Investoren derzeit den Abschluss der Alcon-Übernahme abwarten, hiess es im Handel.

ZFS liegen 0,7% im Minus, nachdem der Versicherer eine Schadenschätzung zu den jüngsten Naturkatastrophen in der Region Asien-Pazifik seit Anfang Jahr abgegeben hat: Demnach rechnet er im Zusammenhang mit den insgesamt fünf Naturkatastrophen mit Schadenzahlungen von rund 500 Mio USD. Analysten erachteten die Summe zwar als am oberen Rand der Erwartungen, sehen die Ertragskraft von ZFS insgesamt aber nicht gefährdet.

Die Titel des Rückversicherers Swiss Re (+1,1%) führen dagegen am Mittag den SMI an. Vorbörslich hatte Swiss Re den Zeitplan bei der Umsetzung der Holdingstruktur und dem damit verbundenen Aktienumtausch bestätigt. Im Plus stehen auch zyklische Titel wie ABB (+0,5%) und Holcim (+0,2%). Die Luxusgütertitel Richemont (+0,5%) und Swatch (unv.) haben sich von frühen Abgaben erholt.

Rege gehandelt werden die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova, die um 1,3% zulegen. Am Vortag hatten sie fast 12% verloren, nachdem die Unternehmensführung aufgrund einer Untersuchung wegen möglicher Insidergeschäfte zurückgetreten war. Citigroup hat den Titel auf «Hold» von «Buy» heruntergestuft, weitere Analysten bestätigten ihre «Hold» bzw «Neutral»-Einschätzungen. Seit der Gewinnwarnung Mitte März haben die Titel insgesamt fast 30% an Wert verloren.

Bei Clariant (-0,4%) richten sich die Augen auf die in Basel derzeit stattfindende Generalversammlung. Der Spezialchemiekonzern will für die geplante Übernahme der deutschen Süd-Chemie genehmigtes Aktienkapital im Umfang von maximal 340 Mio CHF schaffen.

Im SPI sind Kardex (-8,7%) die klar schwächsten Werte. Das Lagerlogistik-Unternehmen gab vorbörslich einen deutlichen Jahresverlust bekannt und lässt die Dividende ausfallen. Dafür hat das Unternehmen eher unerwartet eine massive Kapitalerhöhung angekündigt.

Das Pharmaunternehmen Newron (Titel +3,1%) hat eine Erweiterung seiner Zusammenarbeit mit Merck Serono vermelden können. Die Branchenkollegin Addex (Titel -2,7%) gab dagegen den Start eine Phase II-Studie für einen Wirkstoff zur Behandlung von Parkinson-Patienten bekannt.

Der Stromkonzern BKW (+0,2%) hat sich dagegen nach Forderungen der Berner Kantonsregierung, sich auch auf eine Abschaltung von Mühleberg vorzubereiten, zu Wort gemeldet. Er hat dabei vor einer Abschaltung von Mühleberg gewarnt und will sich die Option Kernkraft offen halten. (awp/mc/ss)

SIX Swiss Exchange

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