CH-Verlauf: Weiterhin leichter – Konjunktursorgen belasten

CH-Verlauf: Weiterhin leichter – Konjunktursorgen belasten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Dienstagmittag weiterhin leichter. Nach einer schwachen Eröffnung bewegen sich die hiesigen Indices in einem impulsarmen Handel auf tieferem Niveau seitwärts, wobei vor allem die beiden Schwergewichte Novartis und Nestlé den SMI belasten. Noch immer dünn gesät sind die News von Unternehmensseite. Das Sentiment wird weiterhin belastet von den anhaltenden Konjunktursorgen und der Abwesenheit einer anhaltenden Lösung der Probleme der hochverschuldeten Euroländer.

So ist nach Informationen aus Brüssel ein neues milliardenteures Hilfspaket für den Schuldensünder Griechenland noch lange nicht unter Dach und Fach. Zudem ist von Marktbeobachtern zu hören, dass der anhaltend starke Franken Sorgen im Handel über eine verlangsamte Konjunktur in der Schweiz schüre. Die besser als erwarteten Einkaufsmanagerzahlen April aus der Eurozone hätten keine Impulse geliefert.

Bis um 12.00 Uhr sinkt der Schweizer Leitindex SMI um 0,20% auf 6’357,45 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,22% auf 989,94 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,24% auf 5’851,06 Punkte.

Clariant (-2,1%) hat die Finanzziele anlässlich der Investorentage angehoben. Neu strebt das Unternehmen nach der Übernahme der Süd-Chemie bis zum Jahre 2015 einen Umsatz von über 10 Mrd CHF an sowie eine EBITDA-Marge vor Sondereffekten von mehr als 17%. Trotz des verbesserten Ausblickes geben die Aktien am Berichtstag deutlich nach, da die Anleger nach den jüngsten Avancen nun Gewinne realisierten, heisst es von Marktbeobachtern.

Federn lassen müssen auch Sonova (-1,7%), Richemont (-1,0%), SGS (-1,3%) und Logitech (-0,9%).

Etwas stabilisiert haben sich Finanztitel. Einige Händler meinen, dass die Griechenlandsorgen schon lange eingepreist und die Bankentitel mittlerweile bereit für einen Rebound seien. UBS notieren noch 0,1% und CS 0,6% im Minus, Julius Bär verlieren 0,3%. JP Morgan hat die Kursziele für die UBS auf 21 CHF und für die CS auf 47 CHF gesenkt, die Einstufung «Overweight» für die beiden Titel wurden indes bestätigt. Assekuranzwerte wie ZFS (+0,2%) und Swiss Re (-0,1%) oszillieren um den Schlusskurs des Vortags.

Zykliker zeigen sich etwas fester. So haben Adecco (+0,1%) ins Plus gedreht und auch ABB halten sich mit plus 0,1% knapp im schwarzen Bereich. Für Holcim (+0,9% auf 65,55 CHF) hat die Credit Suisse das Rating auf «Neutral» von vorher «Underperform» angehoben.

Novartis (-0,3%) ist laut Wall Street Journal im Übernahmekampf um die US-Gesellschaft Gen-Probe in einer Pole-Position. Demnach soll eine Übernahme durch Novartis am wahrscheinlichsten sein, falls es überhaupt zu einem Deal komme. Mitbewerber Roche gewinnt derweil 0,1%. Ebenfalls mit Abgaben zeigt sich Nestlé (-0,4%), was zusammen mit der Novartis-Schwäche den SMI belastet.

Mit Abstand die grössten Gewinne verzeichnet indes Actelion (+1,8%). Der Pharmakonzern hat Otto Schwarz zum neuen Chief Operating Officer (COO) ernannt. Die neue Aufgabenteilung soll CEO Jean-Paul Clozel die Gelegenheit geben, sich mehr auf die strategischen Angelegenheiten zu konzentrieren. Auch sonst kam es zu Veränderungen in der Führungsstruktur. In einem Kommentar der ZKB werden die Neuernennungen Neutral gewertet.

Im breiten Markt legen Swissquote (+4,0%) markant zu, nachdem die Online-Bank verkündet hat, in Zusammenarbeit mit der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) künftig Online-Hypotheken anzubieten. Zudem wird sich die BLKB mit 5% an der Swissquote Bank beteiligen.

Der Backwarenkonzern Aryzta (-1,1%) präsentierte die Geschäftszahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2010/11 (per Ende April). Demnach konnte der Umsatz um 32% gesteigert werden. Etwas unter den Erwartungen ausgefallen sind die Jahresabschlüsse von Burckhardt (-2,0%) und Züblin (-1,4%), wobei letztere bereits Mitte Mai vorläufige Umsatzzahlen präsentiert hatten.

Bei Schulthess (+2,6%) vermeldete NIBE das provisorische Zwischenergebnis des Übernahmeangebots. Demnach wurde den Schweden bis jetzt 85,26% der Aktien angeboten.  (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

 

 

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