Euro und Franken nach US-Zinserhöhung zum Dollar unter Druck

Euro und Franken nach US-Zinserhöhung zum Dollar unter Druck

Frankfurt – Der Kurs des Euro ist nach der Leitzinsanhebung in den USA am Mittwochabend unter Druck geraten und hat seither rund einen Cent eingebüsst. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Donnerstagnachmittag 1,0854 US-Dollar, womit er aber seinen Stand seit dem Mittag zumindest gehalten hat.

Auch zum Schweizer Franken hat der US-Dollar seit der Zinsanhebung um rund einen Rappen zugelegt. Aktuell liegt der Dollar bei 0,9935 nach 0,9970 CHF am Mittag. Am Vorabend hatte der «Greenback» noch bei 0,9844 CHF gelegen. Das Euro-Franken-Paar ist derweil wieder unter die Grenze von 1,08 gefallen auf zuletzt 1,0785.

Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwochabend mit einer kleinen Zinserhöhung das Ende ihrer langjährigen Krisenpolitik eingeleitet. Die Marktreaktionen waren vergleichsweise gering, denn die Anleger hatten den Schritt erwartet. «Die Leitzinserhöhung ist die bestkommunizierte Notenbankentscheidung in der jüngeren Finanzmarktgeschichte», sagt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank Gruppe.

Bei der Frage, wann die Fed mit einer weiteren Zinsanhebung nachlegen wird, seien nicht nur US-Konjunkturdaten entscheidend, sagt Thu Lan Nguyen, Analystin bei der Commerzbank. Auch der Kurs des Dollar müsse im Blick behalten werden. Denn wenn er zu stark aufwerten sollte, könnte dies die Fed von einer Zinsanhebung abhalten.

CS-Ökonom erwartet kurzfristig keine «besondere Aufwertung» des Dollar zum Franken
Für die Schweizer Wirtschaft ist der Zinsschritt zunächst in der Erstarkung des Dollars zum Franken zu spüren. Allerdings setzte der Anstieg des Dollars zum Franken in Erwartung einer Zinserhöhung bereits im Oktober ein. Aus diesem Grund erwartet CS-Ökonom Oliver Adler denn auch kurzfristig keine «besondere Aufwertung». Längerfristig sei aber mit einem Anstieg des Dollars zum Franken wie auch zum Euro zu rechnen.

Auf Talfahrt wurde am Donnerstag der argentinische Peso geschickt. Die neue argentinische Regierung von Präsident Mauricio Macri hat die seit etwa vier Jahren geltenden Devisenkontrollen weitgehend aufgehoben und den Wechselkurs freigegeben. In Folge der Entscheidung fiel der Peso am Donnerstag um etwa 30 Prozent zum US-Dollar. So kostete ein Dollar zuletzt 13,86 Peso, nachdem er am Dienstag noch 9,80 Peso wert gewesen war. Der Eurokurs stieg von 10,60 Peso auf 15,0 Peso. Die neue Regierung will durch die Abwertung die Investitionen und Exporte anregen und das schwächelnde Wirtschaftswachstum stützen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,72660 (0,72830) GBP und 132,82 (133,18) JPY. Ein Kilogramm Gold kostete 31’070,00 (30’840,00) EUR. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1’049,40 (1’075,25) USD gefixt. (awp/mc/upd/ps)

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