Devisen: Euro steigt über 1,08 Dollar – Gesunkene US-Inflation belastet Dollar

Devisen: Euro steigt über 1,08 Dollar – Gesunkene US-Inflation belastet Dollar
(Unsplash)

Frankfurt – Die in den USA gesunkene Inflation hat den Euro am Dienstag über die Marke von 1,08 US-Dollar gehoben. Am Nachmittag kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0842 Dollar und damit auf den höchste Stand seit Anfang September. Am späten Nachmittag liegt der Kurs mit 1,0834 zwar wieder etwas tiefer, im frühen Handel hatte der Euro aber noch unter 1,07 Dollar notiert.

Auch gegenüber dem Schweizer Franken gab der Dollar deutlich nach. Am späten Nachmittag liegt der Kurs bei 0,8917 Franken, nachdem er im Mittagshandel noch über der 0,90er-Marke gelegen hatte. Der Euro notiert derweil zum Franken mit 0,9661 lediglich leicht höher.

Belastet wurde der Dollar durch den nachlassenden Preisdruck in den USA. Die Jahresinflationsrate ist im Oktober deutlich von 3,7 auf 3,2 Prozent gefallen. Auch die weniger schwankungsanfällige Kerninflation ging leicht zurück. Die Erwartungen von Bankökonomen wurden durchweg unterboten, sie hatten im Schnitt mit etwas höheren Raten gerechnet. Die Inflationsrate liegt aber immer noch über dem Zielwert der US-Notenbank von zwei Prozent.

Die Zahlen kommen dem Fed entgegen, die ihre Leitzinsen zuletzt nicht weiter angehoben hat. US-Notenbanker hatten zuletzt weitere Anhebungen im Kampf gegen die Inflation zwar nicht ausgeschlossen. Der Chefökonom der VP Bank, Thomas Gitzel, sieht das Zinshoch jedoch als erreicht an. «Wenn der Mietpreisanstieg in den kommenden Monaten weiter nachlässt, sollte die Inflationsrate deutlich fallen», heisst es in einer Studie. «Der nächste Zinsschritt geht nach unten.»

Eine verbesserte Stimmung unter deutschen Finanzexperten hatte den Euro am Morgen kaum gestützt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen im November stärker als gedacht. Es war der vierte Zuwachs in Folge. «Es erhärtet sich somit der Eindruck, dass die Talsohle der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland erreicht ist», kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Resultate.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87230 (0,87155) britische Pfund und 162,67 (161,96) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1968 Dollar gehandelt. Das waren 21 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)

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