Devisen: Euro zum Dollar auf tiefstem Stand seit Mitte 2020

Devisen: Euro zum Dollar auf tiefstem Stand seit Mitte 2020
(Photo by Ibrahim Boran on Unsplash)

Frankfurt – Der Euro ist am Freitag nach einer kurzen Erholung wieder unter Druck geraten. Die Gemeinschaftswährung kostet am Mittag im Tief 1,1122 US-Dollar damit so wenig wie letztmalig Mitte 2020. Der amerikanische Dollar legte dagegen auf breiter Front zu.

So hat der Dollar zum Schweizer Franken zum Wochenschluss die Marke von 0,93 nicht nur zurückerobert, sondern sich auch klar davon nach oben abgesetzt. Aktuell kostet ein Dollar 0,9321 Franken nach 0,9299 noch am Morgen. Der Euro hat sich derweil zum Franken nur wenig bewegt und wird zu aktuell zu 1,0376 Franken nach 1,0369 gehandelt.

Nach wie vor profitiert der US-Dollar von der Aussicht auf steigende Leitzinsen. An den Finanzmärkten werden mittlerweile fünf Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed in diesem Jahr erwartet, wie aus speziellen Terminkontrakten am kurzfristigen Anleihemarkt ersichtlich wird. Das stützt den Dollar und setzt im Gegenzug andere Währungen unter teils erheblichen Druck.

Zusätzlich erhält der US-Dollar Zulauf, weil die Stimmung an den Aktienbörsen derzeit schlecht ist. Der Greenback gilt vielen Anlegern als Reservewährung in ungewissen Zeiten. Deutlich wird die schlechte Marktstimmung auch am australischen Dollar, der am Freitag zu seinem amerikanischen Pendant auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2020 fiel. Die australische Währung reagiert häufig besonders empfindlich auf die allgemeine Risikostimmung an den Märkten.

Durchwachsene Wachstumszahlen aus der Eurozone bewegten den Euro wenig. Die deutsche Wirtschaft schrumpfe in der neuen Corona-Welle zum Ende des vergangenen Jahres überraschend deutlich. Die französische Wirtschaft blieb dagegen auf Erholungskurs. Die spanische Wirtschaft wuchs im Schlussquartal erneut deutlich.

In den USA steht am Nachmittag ein wichtiges Inflationsmass auf dem Programm, das insbesondere von der US-Notenbank Fed stark beachtet wird. Ausserdem veröffentlicht die Uni Michigan ihre regelmässige Umfrage unter Konsumenten. (awp/mc/pg)

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