Devisen: Euro fällt zum Franken auf Rekordtief – Auch USD/CHF auf Mehrjahrestief

Devisen: Euro fällt zum Franken auf Rekordtief – Auch USD/CHF auf Mehrjahrestief
(Unsplash)

Frankfurt – Der US-Dollar hat am Mittwoch sowohl zum Franken als auch zum Euro deutlich nachgegeben. Grund dafür sind weiterhin die Zinserwartungen. Demnach gehen die Marktteilnehmer davon aus, dass die US-Notenbank die Zinsen im kommenden Jahr rasch und stark senken wird.

Auch der Euro hat zum Franken deutlich an Wert eingebüsst und fiel erstmals unter die Marke von 0,94 Franken bis auf 0,93525 Franken. Das ist laut Händlern ein Rekordtief. «Möglicherweise ist der Euro bei der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar 2015 noch tiefer gefallen. Aber ob, ein solcher Kurs auch bezahlt wurde, ist sehr, sehr unsicher. Ich denke, wir waren noch nie so tief seit es den Euro gibt», sagte der Händler.

Der Euro habe im Sog des schwachen Dollar in einem sehr dünnen Markt an Wert verloren, sagte ein anderer Händler. Zudem leide auch der Euro unter Zinssenkungserwartungen. «Die Anleger hoffen ebenfalls auf baldige Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank.» Dagegen werde die Möglichkeit einer Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) als viel geringer eingeschätzt. «Ich denke, im kommenden Jahr werden sich die Wechselkurse wieder stabilisieren», sagte der Händler.

Dollar fällt auf Achtjahrestief
Zum Franken fiel der Dollar bis auf 0,8408 Franken. Das ist der tiefste Stand seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar 2015. Noch am Morgen kostete der Greenback 0,8533 und damit deutlich mehr.

Dagegen hat der Euro zum Dollar an Wert gewonnen und ist auf den höchsten Stand seit Ende Juli gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung kletterte am späten Nachmittag bis auf 1,1105 US-Dollar. Dies ist fast ein Cent mehr als am Morgen.

Der Dollar befindet sich bereits seit Mitte Dezember im Abwärtstrend. Seinerzeit hatten Projektionen der US-Notenbank Fed darauf hingedeutet, dass sie für das neue Jahr mit stärkeren Zinssenkungen als bisher rechnet. Der Markt geht derzeit davon aus, dass die Fed im Vergleich zu anderen grossen Notenbanken 2024 die Zinsen besonders schnell und deutlich senken dürfte.

Impulse gab es kaum. Es wurden in der Eurozone und den USA keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht. An den Finanzmärkten haben schon viele Investoren ihre Bücher geschlossen. Angesichts des dünnen Handels kann es daher zu deutlicheren Kursschlägen kommen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86830 (0,86660) britische Pfund und 157,81 (156,66) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2077 Dollar gehandelt. Das waren rund 9 Dollar mehr als am Freitag. (awp/mc/ps)

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