Devisen: Euro steigt zum Dollar auf den höchsten Stand seit über einem Jahr

Devisen: Euro steigt zum Dollar auf den höchsten Stand seit über einem Jahr
(Foto: Pixabay)

Frankfurt – Der Euro ist am Mittwoch auf den höchsten Stand seit über einem Jahr gestiegen. Am Nachmittag kletterte der Kurs der Gemeinschaftswährung bis auf 1,1095 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit Ende März 2022. Am Morgen hatte der Euro noch unter 1,10 Dollar notiert.

Auch gegenüber dem Franken war der «Greenback» auf Talfahrt: Der Dollar fiel am Morgen unter die Marke von 0,89 Franken, konnte sich aber wieder etwas fangen und steht derzeit bei 0,8900 Franken nach 0,8884 Franken am Mittag. Der Euro kletterte derweil am Morgen über die Marke von 0,98 Franken und notiert aktuell bei 0,9833 Franken nach 0,9825 Franken wenige Stunden zuvor.

Unterstützung erhält der Euro seit einiger Zeit von der Aussicht auf weitere Zinsanhebungen der EZB. Zuletzt sagte Kroatiens Notenbankchef Boris Vujcic der slowenischen Zeitung Delo (Mittwoch), die EZB müsse die Zinsen weiter anheben. Die Inflation gehe zwar zurück, aber die Kerninflation, also die Teuerung unter Ausklammerung von Nahrung und Energie, sei hartnäckig hoch. «Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Zinsen weiter zu erhöhen. Das müssen wir tun, bis wir eine Trendwende sehen.» Kroatien ist das jüngste Mitglied des Euroraums, das Land ist Anfang 2023 beigetreten.

An den Finanzmärkten wird derzeit verstärkt auf geldpolitische Äusserungen geachtet, weil der kurzfristige Kurs der EZB nicht ganz klar ist. In der kommenden Woche treffen sich die Währungshüter zu ihren regelmässigen Beratungen. Eine kleinere Zinsanhebung scheint nach jüngsten Äusserungen aus der Zentralbank ebenso möglich zu sein wie eine grössere Anhebung.

Weil die Leitzinsen in den USA künftig weniger deutlich steigen dürften als in der Eurozone, rechnen Fachleute mit weiteren Kursgewinnen für den Euro. Die Aussicht auf eine Rezession in den Vereinigten Staaten und der kleiner werdende Zinsvorsprung zur Eurozone deuteten auf einen stärkeren Euro hin, heisst es in einem Kommentar des Analysehauses Pantheon Macroeconomics. Der schmelzende Zinsunterschied allein rechtfertige einen Eurokurs von 1,30 Dollar. Wegen höherer politischer Risiken im Euroraum sei aber eher von einem Kurs von 1,15 Dollar zur Jahresmitte auszugehen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88560 (0,88645) britische Pfund und 147,67 (147,91) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1999 Dollar gehandelt. Das waren rund zwei Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)

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