Devisen: Dollar gibt zu Euro und Franken leicht nach

Zürich – Der US-Dollar hat sich am Montagvormittag wieder abgeschwächt. Aktuell wird das Währungspaar Euro/Dollar zu 1,1642 Dollar gehandelt. Das ist mehr als am Morgen mit 1,1632 oder 1,1622 noch vor dem Wochenende.
Zum Franken hat die US-Devise ebenfalls nachgegeben und sich mit 0,8008 Franken wieder der Marke von 80 Rappen angenähert. Im Frühhandel wurde der Greenback noch minim höher bei 0,8013 gehandelt. Derweil tritt das Euro/Franken-Paar bei Kursen von 0,9322 mehr oder weniger auf der Stelle.
In der Vorwoche hatten Medienberichte über eine mögliche schnelle Entlassung des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell und ein anschliessendes Dementi des US-Präsidenten Donald Trump zeitweise deutliche Kursschwankungen ausgelöst.
Zusätzlich hatte der Dollar an Wert verloren, nachdem Zinssenkungsspekulationen die Währung geschwächt hatten. Christopher Waller, einer der Direktoren der US-Notenbank Fed, hatte sich für eine Zinssenkung des Fed bei der nächsten Sitzung kommende Woche ausgesprochen.
Derweil spricht sich Fed-Chef Jerome Powell trotz der Attacken von Präsident Donald Trump weiterhin gegen eine Zinssenkung aus. Angesichts der weiterhin soliden US-Konjunktur dürfte der Leitzins vorerst unverändert bleiben. Dies gefalle insbesondere Trump gar nicht, sagt Dominik Schmidlin, Leiter Anlagestrategie und Analyse der St.Galler Kantonalbank. Seit Monaten fordere er eine Senkung der Leitzinsen, um die Konjunktur weiter anzukurbeln. Um Druck aufzubauen, habe er Powell wiederholt auch persönlich attackiert.
Zinspause der EZB erwartet
Zunächst aber blicken die Anleger auf die an diesem Donnerstag anstehende Ratssitzung der europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB dürfte eine Zinspause einlegen, sagt Daniel Hartmann, Chefökonom von Bantleon. Die EZB werde an ihren Prognosen vom Juni festhalten. «Der nächste Showdown findet im September statt, wenn neue offizielle Inflations- und Wachstumsprognosen präsentiert werden und die US-Strafzölle gegenüber der EU aller Voraussicht nach feststehen.»
Unterdessen reagiert der japanische Yen am Montag kaum auf die Niederlage der Regierungskoalition von Ministerpräsident Shigeru Ishiba bei der Wahl zum Oberhaus. Das Regierungslager aus LDP und ihrem Juniorpartner Komeito verfehlte ihr Ziel, die zum Erhalt ihrer Mehrheit im Oberhaus nötigen 50 Sitze zu gewinnen.
Im Oktober hatte Ishibas Koalition bereits die Mehrheit im mächtigeren Unterhaus verloren – sie stellt seither eine Minderheitsregierung. Der mit Deutschland zur G7-Gruppe gehörenden Wirtschaftsnation droht politische Instabilität. (awp/mc/pg)