Devisen: Wenig Bewegung vor US-Preisdaten
Zürich – Am Devisenmarkt halten sich am Freitagvormittag die Kursausschläge in Grenzen. Nachdem der US-Dollar über Nacht etwas angezogen hatte, bewegte er sich danach zu Euro und Schweizer Franken nurmehr seitwärts.
Aktuell wird die Gemeinschaftswährung zu 1,1608 gehandelt. Das ist praktisch gleich hoch wie am Morgen (1,1602). Auch das Dollar/Franken-Paar hat sich kaum von der Stelle bewegt und kostet derzeit 0,7961 nach 0,7963 im Frühhandel. Der Euro notiert bei Kursen von 0,9241 mehr oder weniger unverändert.
Zum Wochenschluss warten die Anleger vor allem auf die Bekanntgabe der US-Konsumentenpreise für September um 14.30 Uhr. Diese werden trotz des teilweise Stillstandes der Behörden veröffentlicht – wenn auch einige Tage später als ursprünglich angekündigt. Weil wegen des Shutdowns der US-Behörden zuletzt kaum noch relevante Konjunkturdaten veröffentlicht wurden, fallen die Inflationszahlen umso stärker ins Gewicht.
Bei der Preisentwicklung in den USA sei nicht mit einer Entspannung zu rechnen, heisst es bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Unsicherheit bestehe darüber, inwieweit die Zollpolitik der Regierung preissteigernd wirkt.
Die Inflation sei eigentlich zu hoch für Zinssenkungen. Die Jahresrate werde steigen und an oder über der Marke von drei Prozent erwartet. Die Kerninflation liegt bereits darüber. Dennoch stehe das Fed unter Druck, die Geldpolitik zu lockern. Am Markt sei derzeit eine Zinssenkung in der nächsten Woche und eine Mitte Dezember fast vollständig eingepreist, so die Helaba.
Derweil hat sich die Unternehmensstimmung in der Eurozone im Oktober überraschend weiter aufgehellt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex erreichte den höchsten Wert seit Mai 2024. In Deutschland und in der Eurozone hat sich vor allem die Stimmung im Dienstleistungssektor verbessert.
«Mit seiner seit mehreren Monaten anhaltenden Aufwärtstendenz, die im Oktober noch einmal etwas steiler geworden ist, macht der Einkaufsmanagerindex Hoffnung, dass sich die Euroraum-Wirtschaft in den kommenden Monaten beleben wird», heisst es bei der Commerzbank. «Dabei dürfte die deutsche Wirtschaft wegen der sehr expansiven Finanzpolitik leicht überdurchschnittlich zulegen, ohne dabei allerdings einen kräftigen Aufschwung zu starten.» (awp/mc/pg)