EU-Schluss: Verluste – Schwache US-Wirtschaft belastet

EU-Schluss: Verluste – Schwache US-Wirtschaft belastet

Paris – Belastet von einer unerwarteten Schrumpfung der US-Konjunktur haben die europäischen Börsen am Mittwoch nachgegeben. Der EuroStoxx 50 sank um 0,62 Prozent auf 2.732,12 Punkte. Am Vortag hatte der Leitindex der Eurozone auf dem höchsten Stand seit Juli 2011 geschlossen. Der Cac 40 in Paris verlor am Mittwoch 0,54 Prozent auf 3.765,52 Punkte. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,25 Prozent auf 6.323,11 Punkte.

Während in den USA ein BIP-Wachstum von 1,1 Prozent für das 4. Quartal prognostiziert worden war, wiesen die tatsächlichen Daten ein Minus von 0,1 Prozent aus. Auch die spanische Wirtschaft war im vierten Quartal stärker als erwartet geschrumpft. Dies habe viele Marktteilnehmer daran erinnert, dass derzeit nicht die richtige Zeit für aggressive Aktienkäufe sei, sagte Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital in London. Zudem berge der Februar einige Risiken für die Märkte, fügte er hinzu und verwies auf die Parlamentswahlen in Italien, neue Auseinandersetzungen um das US-Budget sowie auf die kritische Finanzlage Spaniens.

Aus Branchensicht büssten die Öl- und Gastitel mit minus 1,69 Prozent am stärksten ein. Hier belastete eine Gewinnwarnung des italienischen Öldienstleisters Saipem, dessen Aktien um gut 34 Prozent abstürzten. Die Aktien von Eni verloren 4,71 Prozent an Wert. Italiens grösster Ölkonzern ist mit 43 Prozent an Saipem beteiligt.

Bei Roche sorgte die Zahlenvorlage für Kursverluste von 1,39 Prozent. Marktexperten sahen die Zahlen sowie die geplante höhere Dividende weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Der Ausblick klinge allerdings konservativ, hiess es.

Der kriselnde italienische Autobauer Fiat konnte sich nur dank der florierenden Geschäfte seiner US-Tochter Chrysler in den schwarzen Zahlen halten. Allerdings soll den Aktionären für 2012 keine Dividende gezahlt werden, weil Fiat eine «erhöhte Liquidität» erhalten wolle. Die Fiat-Aktien drehten direkt nach den Zahlen deutlich ins Plus, bröckelten aber danach wieder klar in die Minuszone ab und verloren letztlich 4,83 Prozent.

Der Tabakkonzern Imperial Tobacco Group war durchwachsen ins neue Geschäftsjahr gestartet und gab zudem bekannt, dass der langjährige Finanzvorstand Robert Dyrbus seinen Rücktritt angekündigt habe. Analysten hatten beim Tabakumsatz mit einem grösseren Zuwachs gerechnet. Entsprechend sackten die Titel um 4,26 Prozent ab. (awp/mc/pg)

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