EU-Schluss: Gewinne – Bankaktien im Aufwind

EU-Schluss: Gewinne – Bankaktien im Aufwind

London – Kursgewinne im Bankensektor haben am europäischen Aktienmarkt für einen freundlichen Wochenschluss gesorgt. Für einen leichten Stimmungsdämpfer sorgte am Freitag die Ratingagentur Fitch, die den Ausblick für das Kreditrating Japans gesenkt hatte. Der EuroStoxx 50 schloss mit 0,74 Prozent im Plus bei 2.819,40 Punkten. Die abgelaufene Handelswoche beendete er allerdings mit einem Minus von 1,21 Prozent. Der Londoner FTSE 100 schloss an diesem Freitag um 0,98 Prozent fester bei 5.938,87 Punkten. Der Cac 40 ging in Paris mit einem Kursplus von 0,86 Prozent bei 3.950,98 Punkten ins Wochenende.

Laut Strategen ist und bleibt das Thema Schuldenkrise in der Eurozone das beherrschende Thema. Einige Experten gehen zudem davon aus, dass der Markt sich vorerst in einer engeren Spanne bewegen wird, bis es etwas mehr Klarheit zu dem Thema gebe.

Finanzwerte profitierten bis zuletzt davon, dass die Europäische Union laut Medienberichten eine Sonderregelung einführen will, mit der europäische Banken möglicherweise einem Teil der strengeren Basel-III-Regeln aus dem Weg gehen können. Zudem hatte die Citigroup den europäischen Bankensektor auf «Overweight» hochgestuft. Der Teilindex Stoxx 600 Banks stieg um 1,07 Prozent. Die Aktien von Credit Agricole kletterten an der Spitze des EuroStoxx um 3,41 Prozent auf 10,600 Euro. Lloyds rückten in London um 2,81 Prozent vor.

Die Aktien von Dexia verteuerten sich um 4,80 Prozent auf 2,552 Euro. Zur Mittagszeit waren sie zeitweise vom Handel ausgesetzt worden. Die vom Staat gestützte belgisch-französische Bank will sich schneller von risikobehafteten Geschäften trennen als bislang bekannt. Dies werde das Ergebnis im zweiten Quartal mit 3,6 Milliarden Euro belasten, teilte das auf Staatsfinanzierungsgeschäfte spezialisierte Institut mit. Der Schritt werde sich aber positiv auf die Gewinne aus dem fortgeführten Geschäft, auf das Risikoprofil und die Liquidität auswirken. Ein Händler bezeichnete die Pläne als «grösseren Schritt», der die Bilanz säubern werde. Die Verringerung des Risikoprofils bezeichnete er als klugen Schachzug.

Die höheren Rohstoffpreise sorgten ferner bei Minenwerten für Rückenwind. Der Teilindex Stoxx 600 Basic Materials gewann als bester Branchenindex 1,09 Prozent. Rio Tinto, Xstrata und Antofagasta etwa profitierten vom anziehenden Kupferpreis und lagen in London mit 1,97 bis 4,29 Prozent im Plus.

Deutlich fester präsentierten sich auch Autowerte. PSA Peugeot Citroen zogen um 1,70 Prozent auf 29,25 Euro an, Fiat stiegen um 1,62 Prozent auf 7,195 Euro. Die Anteilsscheine von Volvo und Scania tendierten freundlich. Am Morgen hatte er europäische Branchenverband ACEA mitgeteilt, dass die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in Europa ungebrochen sei. Im April war die Zahl der Neuzulassungen in der EU um 9,5 Prozent gestiegen. (awp/mc/ps)

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