EU-Schluss: Kaum verändert – Dünner Handel
Paris – Nach deutlichen Verlusten im späten Handel ist der EuroStoxx 50 am Montag kaum verändert aus dem Handel gegangen. Börsianer sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem der europäische Leitindex im frühen Handel zunächst angesichts des Todes des Terroristenführers Osama bin Laden noch moderat zugelegt hatte. Auch die sieben Handelstage zuvor war der EuroStoxx 50 stets mit einem Plus aus dem Handel gegangen.
Marktteilnehmer sprachen von einem dünnen Handel, weil die Börsen in London sowie in einigen asiatischen Ländern wegen Feiertagen zum Wochenauftakt geschlossen geblieben waren.
Der EuroStoxx 50 schloss mit minus 0,08 Prozent bei 3.008,89 Punkten. In Paris rettete der Cac 40 noch ein Plus von 0,05 Prozent über die Schlussglocke und notierte am Ende bei 4.108,77 Punkten.
Die Erleichterung am Markt angesichts des Todes von bin Laden ebbte im Tagesverlauf ab. Auch die Ölpreise stiegen zuletzt wieder, nachdem sie zuvor etwas nachgegeben hatten. Es wäre naiv zu glauben, dass nun die Bedrohung durch Al-Qaida vollends beseitigt wäre, sagte ein Börsianer. Selbst positive Konjunkturdaten aus den USA konnten am Nachmittag nicht mehr für positive Impulse sorgen.
In Amsterdam büssten die Aktien von TNT 1,35 Prozent auf 16,400 Euro ein, nachdem der Konkurrent der Deutschen Post enttäuschende Zahlen für das erste Quartal vorgelegt hatte. Der bereinigte operative Gewinn der Brief-Sparte war zwischen Januar und März um ein Drittel von 180 Millionen im ersten Quartal 2010 auf 120 Millionen Euro gesunken. Im internationalen Express-Geschäft hatte TNT im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund 30 Prozent eingebüsst, der bereinigte operative Gewinn war von 71 auf 49 Millionen Euro gesunken. Zu schaffen macht dem Konzern ein schrumpfender Briefmarkt, der hohe Ölpreis, Naturkatastrophen sowie das schwache Geschäft in Brasilien.
Ein Plus von 0,38 Prozent auf 27,730 Euro fuhren die Titel von GDF Suez nach Zahlen ein. Der französische Energiekonzern hatte seinen Wachstumskurs zu Jahresbeginn fortgesetzt. Der operative Gewinn (EBITDA) war im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,1 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro gestiegen. Der Umsatz war um fast 7 Prozent auf 25,5 Milliarden Euro geklettert. Dabei hatte GDF vor allem von Zuwächsen im Ausland und der Übernahme des britischen Kraftwerksbetreibers International Power profitiert.
Dagegen zeigte sich der Verwaltungsrat von Danisco, einem Hersteller von Lebensmittelzusatzstoffen, zufrieden mit dem auf 700 Dänische Kronen je Aktie erhöhten Übernahmeangebot des US-Chemiekonzerns DuPont. Es wurden den Aktionären empfohlen, das Angebot anzunehmen. Die Danisco-Papiere kletterten daraufhin in Kopenhagen um 4,27 Prozent auf 696,50 Kronen.
In der Schweiz rutschten die Papiere von Actelion um mehr als acht Prozent ab. Im Rechtsstreit zwischen dem Biotechnologiekonzern und der japanischen Asahi Kasei Pharma um das Medikament Fasudil hatte die Jury eines kalifornischen Zivilgerichts zugunsten der Japaner entschieden. Asahi wurde von dem Gericht eine Zahlung von bis zu 547 Millionen US-Dollar zugesprochen. (awp/mc/upd/ps)