EU-Schluss: Verluste – Risikobereitschaft schwindet

EU-Schluss: Verluste – Risikobereitschaft schwindet

London – Ein skeptischerer Blick der Anleger auf die Entwicklung der Weltwirtschaft hat an Europas Börsen am Donnerstag für Kursverluste gesorgt. Es gebe etwa Sorgen um eine Abkühlung in China, was wiederum die Risikobereitschaft sinken lasse, sagten Börsianer. Dies äussere sich in sinkenden Rohstoffpreisen. Analyst Andre Saenger von IG Markets verwies zudem auf Aussagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Euro-Schuldenkrise. Im halbjährlichen Europa-Ausblick des IWF hiess es, dass die Ansteckung der Kernländer der Eurozone eine konkrete Gefahr bleibe.

Der Leitindex EuroStoxx 50 büsste am Ende 0,86 Prozent auf 2.917,05 Punkte ein, nachdem er die vergangenen beiden Tage noch im Plus geschlossen hatte. Der Cac 40 in Paris verlor ebenfalls 0,86 Prozent auf 4.023,29 Punkte, für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,52 Prozent auf 5.944,96 Punkte nach unten.

Angesichts der Talfahrt vieler Rohstoffpreise gerieten Öl- und Minenwerte unter Druck. Der Stoxx 600 für Rohstoffe sank deutlich um 2,16 Prozent und war damit der schwächste Branchenindex. Unter den Einzelwerten ging es etwa für BHP Billiton um 1,77 Prozent auf 2.351,84 Britische Pence nach unten, Anglo American verloren 1,82 Prozent auf 2.930,38 Pence. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei Ölwerten: Royal Dutch Shell sackten um 1,50 Prozent auf 2.159,56 Pence ab, Total verbilligten sich um 1,40 Prozent auf 40,945 Euro.

Indes ging die Berichtssaison in vollem Tempo weiter. Der spanische Ölkonzern Repsol-YPF konnte mit besser als erwartet ausgefallenen Zahlen glänzen, die Aktien verloren trotz der Schwäche anderer Öltitel lediglich marktkonforme 0,78 Prozent auf 22,905 Euro. Die Papiere des Versicherers Aegon sanken nach Zahlen um 5,67 Prozent auf 5,071 Euro. Händlern zufolge hatte das Ergebnis die Erwartungen verfehlt. Die Anteile des britischen Versicherers Old Mutual gaben um 3,25 Prozent auf 129,410 Pence nach, hier wurde von Börsianern die Umsatzentwicklung im ersten Quartal bemängelt.

Der französische Energiekonzern Electricite de France (EdF) indes hatte vom steigenden Absatz von Atomstrom auf dem Heimatmarkt profitiert. Das hatte den Umsatz in den ersten drei Monaten des Jahres organisch um 1,9 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro gesteigert. Zudem hatte der Konzern seine Jahresziele bekräftigt. Den Titeln brachte das gegen den Trend ein Plus von 0,17 Prozent auf 28,665 Euro ein.  (awp/mc/upd/ps)

Euronext

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