EU-Schluss: Verluste – Russland und Wall Street belasten

EU-Schluss: Verluste – Russland und Wall Street belasten

London – Wieder hochgekochte Sorgen über die Ukraine-Krise haben die Börsen Europas am Donnerstag ins Minus gedrückt. Zudem sorgte ein schwacher US-Aktienmarkt für schlechte Stimmung. Der EuroStoxx 50 schloss 1,29 Prozent tiefer bei 3202,31 Punkten. Der Cac 40 in Paris fiel um 1,32 Prozent auf 4355,28 Punkte und der FTSE 100 in London knickte um 0,99 Prozent auf 6639,71 Punkte ein.

Ein Händler verwies auf eine bislang unbestätigte Meldung über einen Gesetzentwurf, demzufolge der russische Staat ausländische Vermögenswerte im Zusammenhang mit westlichen Sanktionen konfiszieren könnte. Zudem verschärfte Russland den Ton im Gasstreit mit der Ukraine. Sollten EU-Länder weiterhin russisches Gas an die Ukraine verkaufen, drohte Russlands Energieminister Alexander Nowak mit Lieferunterbrechungen.

Druck auf die Aktienmärkte sei aber auch von der «heissgelaufenen» Wall Street gekommen, sagte Analyst Jens Klatt von DailyFX. Es brauche nicht viel, um die sehr nervösen Anleger zum Verkauf zu bewegen. Zudem klopfen Investoren weiterhin Konjunkturdaten auf Anzeichen ab, wann die US-Notenbank die Zinswende einleiten – also den Leitzins anheben – wird. Die lockere Geldpolitik der Fed gilt als eine wichtige Stütze der Aktienmärkte in den vergangenen Jahren.

Mit Blick auf das Branchentableau gab der Rohstoffsektor mit minus 1,96 Prozent am deutlichsten nach. BHP Billiton knickten um 2,87 Prozent ein, Rio Tinto um 2,44 Prozent und Glencore Xstrata um 2,06 Prozent.

Einziger Gewinner in der Sektorenübersicht war der Index der Freizeit- und Transportwerte. Er schloss 0,12 Prozent höher. Die Aktien von Airbus schoben sich dann auch mit einem Plus von 2,19 Prozent an die Spitze des EuroStoxx 50. Der Flugzeugbauer erwartet in den kommenden 20 Jahren ein deutliches Wachstum im weltweiten Luftverkehr. Zudem hatte die UBS ihr Kaufvotum für die Papiere bestätigt.

Der irische Billigflieger Ryanair ist zudem dank starker Buchungszahlen optimistischer für den Jahresgewinn. Die Titel legten um 1,23 Prozent zu. Für die Papiere der Air France-KLM ging es um 0,30 Prozent nach oben. Die französische Fluggesellschaft Air France und ihre seit elf Tagen streikenden Piloten verhandeln über ein Ende des Ausstands. Zudem will Air France die Pläne für die umstrittene Ausweitung ihrer Billigflug-Tochter Transavia aufgeben.

In Schweden gaben die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) um mehr als vier Prozent nach. Sie litten unter mit Enttäuschung aufgenommenen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsquartal. Zwar war der Nettogewinn in etwa so stark gestiegen wie erwartet, doch bemängelten Börsianer die Bruttomarge der Textilkette. (awp/mc/upd/ps)

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