EU-Verlauf: Erneute Verluste

EU-Verlauf: Erneute Verluste

Paris – Nervöse Anleger haben am Dienstag für eine Berg- und Talfahrt am europäischen Aktienmarkt gesorgt. Angesichts der weiter schwelenden Schuldenkrise rutschte der zunächst etwas fester in den Handel gestartete EuroStoxx 50 am Morgen bis auf 1.948 Punkte ab und erreichte so den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren.

Nach einem von Schwankungen geprägten Handelsverlauf stand er zuletzt noch 1,43 Prozent tiefer bei 1.966,57 Punkten. Belastet von schwachen französischen Bankenwerten fiel der Cac 40 in Paris um 2,46 Prozent auf 2.784,47 Punkte. Der FTSE 100 büsste 0,86 Prozent auf 5.085,57 Punkte ein.

Der Markt stand weiterhin ganz im Zeichen der Schuldenkrise in Europa. Im Mittelpunkt standen die Aktien französischer Banken, die ihre heftigen Verluste vom Vortag noch ausbauten. Das «Wall Street Journal» hatte online berichtet, dass diesen die Tür zu den US-Kapitalmärkten als Finanzierungsquelle zugeschlagen werde. Nach einem Dementi der BNP Paribas erholten sich die Bankentitel nur halbherzig. Italien konnte sich derweil am Dienstag bei einer geringeren Nachfrage nur zu höheren Zinsen am Finanzmarkt refinanzieren. Die Auktion des hochverschuldeten Eurozonen-Lands sei «zwar nicht hervorragend, aber doch erträglich» verlaufen, sagte ein Händler.

Mit den Sorgen um die Schuldenlage in Südeuropa blieben die am Vortag gebeutelten Finanzwerte im Fokus. Die Aktien von BNP Paribas büssten als schwächster Wert im EuroStoxx 7,87 Prozent auf 24,065 Euro ein, nachdem sie zuvor schon nahe an die Marke von 23,00 Euro gefallen waren. Schon am Vortag hatten sie mehr als 12 Prozent nachgegeben. Aktien der Societe Generale verloren 2,25 Prozent. Italienische Banken dagegen erholten sich. Unicredit waren mit plus 2,04 Prozent auf 0,70 Euro der beste Indexwert, nachdem das Institut gesagt hatte, es halte sich die Möglichkeit einer Kapitalerhöhung weiterhin offen.

In London rutschten Aktien von Cairn Energy um 9,60 Prozent auf 282,50 Pence ab und waren so das Schlusslicht im «Footsie». Das schottische Ölunternehmen hat die im Rahmen des Gamma-1-Projekts durchgeführten Bohrungen vor der Westküste von Grönland aufgegeben. Auch britische Minenwerte zählten zu den grössten Verlierern. Vedanta etwa büssten fast vier Prozent ein. Rio Tinto , Xstrata und Antofagasta verloren zwischen 2 und 3 Prozent.

Weiterhin gab es Neuigkeiten bei Philips . Die Papiere konnten sich mit einem knappen Minus von 0,20 Prozent zumindest besser halten als der sehr schwache Gesamtmarkt, nachdem der niederländische Elektronikkonzern seine Kostensparziele erhöht hatte. (awp/mc/pg)

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