EU-Schluss: ESTX50 gib 0,3% auf 2926 Punkte ab

EU-Schluss: ESTX50 gib 0,3% auf 2926 Punkte ab

Paris – Europas Börsen ist nach der jüngsten Gewinnserie am Mittwoch der Schwung ausgegangen. Durchwachsene Konjunkturdaten gaben keine Richtung vor. Auch von der Wall Street, wo die Kurse nach Rekordhochs auf der Stelle traten, kam diesmal keine Unterstützung. Nach den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Tage überrasche die leichte Tendenz zu Gewinnmitnahmen keineswegs, kommentierte Analyst Thomas Hollenbach von der Landesbank Baden-Württemberg das Marktgeschehen.

Der EuroStoxx 50 pendelte in einer engen Spanne um seinen Schlusskurs vom Vortag. Zum Handelsende notierte der Leitindex der Eurozone 0,25 Prozent tiefer bei 2926,14 Punkten. Davor hatte er allerdings fünf Tage in Folge zugelegt und vom elfprozentigen Kursrutsch nach dem Brexit-Schock zwei Drittel wieder wettgemacht. Etwas besser erging es zur Wochenmitte dem Pariser CAC 40 : Er rettete bei 4335,26 Punkten ein Plus von 0,09 Prozent über die Ziellinie.

Der FTSE 100 sank um 0,15 Prozent auf 6670,40 Zähler. Damit zollte der Londoner Leitindex seiner überdurchschnittlichen Erholung nach dem britischen Votum für einen EU-Ausstieg weiter Tribut. Am Vortag war das Börsenbarometer von der Kursstabilisierung beim Britischen Pfund gebremst worden, die den Export heimischer Waren erschwert. Nach dem Brexit-Votum war die Landeswährung gegenüber dem US-Dollar zeitweise auf den tiefsten Stand seit über 30 Jahren abgestützt.

Die Verbraucherstimmung in der Europäischen Union hatte sich im zweiten Quartal deutlich aufgehellt, wie das Marktforschungsunternehmen GfK mitteilte – trotz Flüchtlingskrise, Terrorgefahr und des anstehenden Brexit-Referendums. Dagegen war die Industrieproduktion in der Eurozone im Mai stärker als erwartet gesunken.

Aus Branchensicht hatten am Mittwoch die europäischen Versorgeraktien die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 1,13 Prozent. Ihm halfen die traditionelle Stärke der Branche in einem verhaltenen Börsenumfeld sowie der deutliche Kursdanstieg bei RWE. Die Aktie profitierte Börsianern zufolge von einem Bericht der «Wirtschaftswoche», wonach der deutsche Energiekonzern die im neuen Atomgesetz vorgesehenen Zahlungen für Zwischen- und Endlagerung des Atommülls eventuell in Raten zahlen könnte.

Das geringste Interesse fanden hingegen die zuletzt gut gelaufenen Auto- und Bankentitel, für deren Indizes es um 1,14 beziehungsweise 1,12 Prozent nach unten ging. Die Titel der Unicredit profitierten nicht dauerhaft vom angekündigten Verkauf eines zehnprozentigen Anteils an der polnischen Bank Pekao : Zum Schluss verloren die Aktien der italienischen Bank 3,81 Prozent, was den letzten Platz im EuroStoxx bedeutete.

Der Index der Öl- und Gasunternehmen zollte den deutlich sinkenden Ölnotierungen Tribut und fiel um 1,00 Prozent zurück.

Dagegen bescherte die Vorlage von Geschäftszahlen Alstom ein Kursplus von 1,75 Prozent. Der Elektrotechnikkonzern hatte seinen Umsatz im ersten Geschäftsquartal um 9 Prozent gesteigert und bestätigte die mittelfristigen Ziele für 2020. Der Auftragseingang war jedoch um mehr als die Hälfte abgesackt.

Airbus-Aktien trotzten letztlich den düsteren Aussichten für den weltgrössten Passagierjet A380: Sie schlossen 1,74 Prozent höher, obwohl der Flugzeugbauer die Produktion des Fliegers wegen ausbleibender Neubestellungen um mehr als die Hälfte zusammenstreicht. Die Aktien waren bereits am Dienstag nach einigen Bestellungen auf der Luftfahrtmesse in Farnborough kräftig angesprungen. Seit ihrem 17-Monats-Tief in der Vorwoche hatten sie sich zuletzt um mehr als 8 Prozent erholt. (awp/mc/pg)

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