EU-Schluss: ESTX50 sackt um 2,3% auf 2’820 Punkte ab

EU-Schluss: ESTX50 sackt um 2,3% auf 2’820 Punkte ab

London – Die weiter sinkenden Ölpreise haben Europas Börsen zur Wochenmitte noch stärker als tags zuvor belastet. Der anhaltende Preisrückgang für den wichtigen Rohstoff, der vielen Anlegern als Konjunkturindikator gilt, drückte auch auf die Aktienkurse in Asien und den USA. Zudem hatte sich die Stimmung der französischen Verbraucher im Februar überraschend eingetrübt.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 weitete seine Verluste im Handelsverlauf aus und schloss 2,33 Prozent im Minus bei 2’820,24 Punkten. In Paris sackte der CAC-40-Index um 1,96 Prozent auf 4155,34 Punkte ab. Für den Londoner FTSE-100-Index ging es um 1,60 Prozent auf 5867,18 Zähler nach unten. Damit droht die jüngste Erholungsrally auch in Europa im Sande zu verlaufen.

Aus Branchensicht gab es europaweit nur Verlierer. Am härtesten traf es die konjunktursensiblen Rohstoffwerte, deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 um 6,48 Prozent einknickte. Dahinter ging es für die Indizes der ebenfalls konjunkturabhängigen Autokonzerne sowie der Ölunternehmen um 3,64 beziehungsweise 2,78 Prozent bergab.

Händler erklärten die Ölpreisentwicklung mit Kommentaren der Ölminister von Saudi-Arabien und dem Iran. Auf einem Branchentreffen am Dienstag in Houston hatte der saudische Ölminister Ali Al-Naimi Produktionskürzungen trotz eines hohen Angebots auf dem Weltmarkt eine klare Absage erteilt. Irans Ölminister Bijan Namdar Zangeneh bezeichnete auf dem Treffen das anvisierte Einfrieren der Fördermenge auf dem Januar-Niveau als eine «unrealistische Forderung».

Auch der Bankenindex gehörte mit minus 2,99 Prozent zu den grössten Verlierern. Hier belastete auch der Kursrutsch von 4,39 Prozent bei Standard Chartered. Bereits am Vortag waren die Titel deutlich abgesackt, nachdem die britische Bank die Anleger mit einem Jahresverlust geschockt hatte.

Am besten hielten sich noch die Indizes der Nahrungsmittel- und Getränkehersteller sowie der Medizinunternehmen, die üblicherweise am resistentesten gegenüber einem schwachen Umfeld sind: Sie verloren lediglich 1,19 und 1,66 Prozent.

Derweil bewegten auch aktuelle Geschäftszahlen. Dabei stachen die Anteilsscheine von PSA Peugeot Citroen heraus, die gegen den negativen Branchentrend 1,46 Prozent gewannen und den ersten Platz im CAC 40 belegten. Der Autobauer schaffte nach drei verlustreichen Jahren 2015 erstmals wieder einen Gewinn.

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus steigerte zwar im abgelaufenen Jahr den Gewinn, blieb mit seinen Geschäftszahlen aber hinter den Erwartungen zurück. Die Papiere sanken um 0,83 Prozent, gehörten damit aber immer noch zu den besten Werten im EuroStoxx.

Die Aktien von Bouygues traten mit einem knappen Plus fast auf der Stelle. Der Mischkonzern setzt nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahrweiter auf Kostensenkungen.

In Madrid schlossen die Anteilsscheine von Iberdrola 1,54 Prozent tiefer, womit sie sich immerhin besser hielten als der Leitindex der Eurozone. Spaniens grösster Energiekonzern ist dank kräftiger Zuwächse mit erneuerbaren Energien weiter im Aufwind. (awp/mc/upd/ps)

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