EU-Verlauf: Sehr fest

EU-Verlauf: Sehr fest

London – Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag dank positiver Aussagen der US-Ratingagentur Fitch ihre Gewinne im Verlauf ausgebaut. Der EuroStoxx 50 rückte am Mittag um 2,08 Prozent auf 2.334,02 Punkte vor. Der Pariser Cac 40 stieg um 2,01 Prozent auf 3.190,51 Punkte. In London kletterte der FTSE 100 um 1,02 Prozent auf 5.669,30 Punkte.

Eine Abstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs durch die Ratinagentur Fitch in diesem Jahr ist nach Aussagen des US-Unternehmens unwahrscheinlich. Bei der Präsentation des «European Credit Outlook 2012» am Morgen hiess es, ein Verlust der Spitzenbonitätsnote «AAA» binnen Jahresfrist sei nicht zu erwarten. Diese Nachricht sorge trotz des bedingten Neuigkeitswertes für Erleichterung und gebe den Kursen daher kräftig Auftrieb, sagten Händler. Anleger gingen wieder mehr Risiko ein.

Papiere aus dem Rohstoffsektor waren nach den am Voraband nach US-Börsenschluss veröffentlichten Zahlen des US-Aluminiumkonzerns Alcoa besonders gefragt. In London verbuchten Vedanta, Antofagasta und Kazakhmys deutliche Gewinne. Der Sektorindex Stoxx Europe 600 Basic Resources legte zweieinhalb Prozent zu. Die Aktien der britischen Handelskette Marks & Spencer konnten indes nach guten Umsatzzahlen mit rund 3 Prozent kräftig zulegen. Marktexperte David Buik von BGC Partners lobte die erfreuliche Entwicklung im Lebensmittelbereich, kritisierte aber das Geschäft mit Modeartikeln, wo das Unternehmen in einem sehr harten Wettbewerb offensichtlich nicht mithalten könne.

Eine Hochstufung bescherte den Titeln der Unicredit Kursaufschläge von knapp sieben Prozent. Damit erholten sich die Titel etwas von ihrem Einbruch mit einer Kursdrittelung seit der Bekanntgabe der Details für die laufende Kapitalerhöhung am vergangenen Mittwoch. UBS-Analyst Matteo Ramenghi stufte die Aktien der italienischen Bank von «Neutral» auf «Buy» hoch. Das Papier werde mit einem starken Sektorabschlag gehandelt. Nach Abschluss der Kapitalerhöhung werde die Unicredit über eine starke Kapitalbasis verfügen, begründete er seine Neubewertung. Finanztitel waren europaweit auf den Kauflisten der Investoren zu finden.

Aktien von Philips sackten dagegen nach Aussagen zum vierten Quartal mit minus 5,24 Prozent auf den letzten Platz im EuroStoxx 50. Der Ausblick sei enttäuschend und habe die Markterwartungen verfehlt, kommentierte Analyst Thomas Maul von der DZ Bank. Die Schwäche in Europa habe sowohl das Gesundheitsgeschäft als auch die Preisentwicklung im Lichtgeschäft für Konsumenten belastet, sagte der seit Frühjahr 2011 amtierende Konzernchef Frans van Houten. (awp/mc/pg)

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