EU-Schluss: Knappes Minus

EU-Schluss: Knappes Minus

Paris – Nach zwei freundlichen Handelstagen haben die europäischen Börsen am Montag mit einem knappen Minus geschlossen. Marktexperten sprachen von einem ruhigen Wochenstart, da die Anleger aus London wegen eines Feiertages fehlten – der dortige Aktienmarkt blieb geschlossen. Insgesamt blieb die Unsicherheit bestehen, nachdem die US-Notenbank Fed weiter keinen Zeitplan für den Beginn der Drosselung ihrer milliardenschweren Anleihekäufe genannt hatte.

Nach schwachen Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA konnten die wichtigsten Indizes ihre Verluste etwas eindämmen. Negative Konjunkturdaten sorgten derzeit immer wieder für Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed ihre milliardenschweren Anleihekäufe doch nicht schon ab September oder Oktober drosseln, sondern damit frühestens im Dezember beginnen könnte, sagten Beobachter.

Zum Börsenschluss sank der EuroStoxx 50 um 0,16 Prozent auf 2.821,45 Punkte. Der Cac 40 in Paris verlor 0,06 Prozent auf 4.067,13 Punkte. An der Madrider Börse sank der Ibex-35-Index um 0,42 Prozent. Der Mailänder FTSE MIB gab deutlich um 2,10 Prozent nach. Hier belastete Experten zufolge vor allem die Sorge um eine Regierungskrise.

Grösster Verlierer in Europa war der Bankensektor: Im Stoxx Europe 600 ging es für den Branchenindex um 0,79 Prozent bergab. Dagegen stieg der Index für die als defensiv geltenden Gesundheits- und Pharmatitel um 0,42 Prozent, was den Spitzenplatz in der Sektorübersicht bedeutete. Als bester Wert im EuroStoxx 50 verteuerten sich die Aktien von Sanofi um 2,28 Prozent. Der französische Pharmakonzern hatte einen Erfolg bei seinem Impfstoff Fluzone High-Dose erzielt. Dieser ist deutlich wirksamer sei als die Standard-Dosis Fluzone, um Grippe bei Menschen ab 65 Jahren vorzubeugen.

Ansonsten stachen die Aktien des niederländischen Telekomunternehmens KPN hervor: Als Favorit der Anleger im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) gewannen sie 3,01 Prozent. Der mexikanische Grossaktionär America Movil gab überraschend seinen Widerstand gegen den Verkauf von E-Plus an den Konkurrenten Telefonica Deutschland auf, nachdem die Offerte aufgestockt worden war. Nun haben sich die Mexikaner verpflichtet, auf der ausserordentlichen Hauptversammlung von KPN am 2. Oktober für den Verkauf der deutschen KPN-Tochter zu stimmen. (awp/mc/upd/ps)

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