EU-Verlauf: Verluste – EZB-Zinsentscheid rückt in den Fokus

Paris – Die europäischen Börsen haben am Donnerstag ihre Kursrally vom Vortag gestoppt und Verluste verzeichnet. Der EuroStoxx 50 sank gegen Mittag um 0,47 Prozent auf 2.998,39 Punkte. In Paris verlor der Cac 40 0,99 Prozent auf 4.026,20 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,28 Prozent auf 5.983,23 Punkte nach.

Einige Anleger würden nun erst einmal Gewinne einstreichen, sagten Händler. Zudem übten sich Investoren vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag in Zurückhaltung. Nach Ansicht von Experten ist das EZB-Treffen stark vom Thema Inflation geprägt, auch wenn es noch keine konkreten Signale einer baldigen Leitzinserhöhung geben dürfte. Später könnten dann noch US-Konjunkturdaten die Märkte beschäftigen, sagten Börsianer. Auf der Agenda stehen der ISM-Index für Dienstleistungen und die wöchentlichen Erstanträge für Arbeitslosenhilfe.

Der Ölsektor zählte zu den Branchen mit den stärksten Verlusten. Royal Dutch Shell führten in London die Verliererliste mit einem Minus von 2,87 Prozent auf 2.202,50 Pence an. Der Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten im Schlussquartal 2010 sei zwar kräftig gestiegen, liege aber trotzdem nur am unteren Ende der Markterwartungen, kommentierte ein Analyst. Daher sei manch einer enttäuscht. Im Eurostoxx 50 verbilligten sich Total als schwächster Wert um 1,75 Prozent auf 43,23 Euro.

Bankenwerte setzten sich dagegen an die Spitze im europäischen Leitindex. Als bester Wert legten Deutsche Bank nach Zahlen um rund 3 Prozent zu, gefolgt von Unicredit mit einem Plus von 1,27 Prozent. Santander verbilligten sich dagegen um 0,72 Prozent auf 9,078 Euro. Das spanische Kredithaus verdiente 2010 wegen höherer Kreditvorsorge deutlich weniger.

Mehrheitlich positiv entwickelten sich Papiere von Telefongesellschaften. Der entsprechende Stoxx 600-Branchenindex gewann als einer der besten zuletzt 0,38 Prozent dazu. Aktien der BT Group profitierten von guten Unternehmenszahlen und sprangen mit Plus 3,31 Prozent auf 184,40 Pence und damit auf Platz zwei im FTSE 100. Im Schlepptau der BT-Zahlen gewannen auch die Titel von France Telecom und Deutsche Telekom dazu.

In Madrid sackten die Titel des Baukonzerns ACS trotz des jüngsten Erfolgs im Kampf um die Übernahme von Hochtief mit minus 8,13 Prozent auf 34,31 Euro ans Ende im IBEX-35-Index. Am Vormittag war der Handel mit ACS-Aktien für eine Stunde ausgesetzt worden. Das Minus wurde am Markt damit erklärt, dass der Investmentfonds Alba seine ACS-Anteile von 5,0 Prozent zum Verkauf angeboten hatte. (awp/mc/ps/14)

Euronext

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