EU-Verlauf: Verluste – Zahlen aus Finanzsektor enttäuschen

EU-Verlauf: Verluste – Zahlen aus Finanzsektor enttäuschen

Paris – Nach einem verhaltenen Start haben die europäischen Börsen am Donnerstag ihre jüngsten Verluste ausgeweitet. Als Grund sahen Händler mehrheitlich negativ aufgenommene Unternehmenszahlen insbesondere aus dem Finanzsektor. Bis zum Mittag sank der Leitindex EuroStoxx 50 um 0,72 Prozent auf 2.930,62 Punkte. Für den Cac 40 in Paris ging es um 0,65 Prozent auf 4.016,68 Punkte bergab. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,28 Prozent auf 5.967,40 Punkte. Die Berichtssaison läuft weiter auf Hochtouren. Am Nachmittag stehen dann die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank EZB und der Bank von England im Fokus.

Der Stoxx Europe 600 Banks war angesichts der zumeist schwachen Zahlen aus der Branche mit minus 1,33 Prozent zweitschwächster Sektorindex in Europa. Die Aktien der Societe Generale büssten 4,20 Prozent auf 43,61 Euro ein, nachdem die zweitgrösste französische Bank zum Jahresbeginn einen Gewinnrückgang hatte hinnehmen müssen und damit die Analysten enttäuschte. Auch der spanische Konkurrent BBVA verdiente weniger als erwartet. Die Aktien verloren 2,05 Prozent auf 8,38 Euro.

Europas zweitgrösster Versicherer Axa trat im ersten Quartal beim Umsatz auf der Stelle. Die Papiere sanken um 0,63 Prozent auf 14,90 Euro. Dagegen zeigte sich der niederländische Finanzkonzern ING mit einem Gewinnsprung weiter auf Kurs, was die Aktien um 1,88 Prozent auf 8,95 Euro steigen liess.

In London sackten die Titel der Lloyds Banking Group als Schlusslicht im «Footsie» um 7,95 Prozent auf 53,41 Pence ab. Schadensersatzansprüche von Kunden wegen der mangelhaften Beratung beim Verkauf von Versicherungen haben die teilverstaatlichte britische Grossbank zu Jahresbeginn tief in die roten Zahlen gedrückt. Kursverluste von 5,18 Prozent auf 1.775,00 Pence sorgten bei den Aktionären von Schroders für lange Gesichter, nachdem der Vermögensverwalter im erste Quartal einen überraschenden Quartalsverlust hinnehmen musste.

Wegen der Katastrophen in Japan, Australien und Neuseeland stürzte der weltweit zweitgrösste Rückversicherer Swiss Re tief in die roten Zahlen. Die Papiere gewannen 0,80 Prozent auf 50,55 Schweizer Franken, da Analysten noch höhere Verluste befürchtet hatten. Der Versicherer Zurich Financial Services litt ebenfalls unter diesen Ereignissen, was für Kursverluste von 3,74 Prozent auf 234,40 Franken sorgte.

Auch ausserhalb des Finanzsektors gab es Zahlen. Der französische Zementhersteller Lafarge senkte nach einem Gewinnrückgang seine Jahresprognose für die weltweite Zementnachfrage. Die Titel des HeidelbergCement-Konkurrenten notierten prozentual unverändert bei 45,675 Euro. Dank besser als erwartet ausgefallener Gewinne hielten sich die Titel des spanischen Versorgers Iberdrola mit minus 0,14 Prozent auf 6,239 Euro ebenfalls relativ gut. (awp/mc/ss)

Euronext

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